Erweiterungsbau am Nardini Klinikum fast fertig „Klinik-Standort Zweibrücken gestärkt“

Zweibrücken · Erstmals hat das Nardini Klinikum seinen über 17 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau vorgestellt, der durch die Schließung des Evange­lischen Krankenhauses nötig wurde.

 Der (noch nicht vollständig fertige) Erweiterungsbau wurde quasi in Zentrum des Nardini Klinikums gesetzt.

Der (noch nicht vollständig fertige) Erweiterungsbau wurde quasi in Zentrum des Nardini Klinikums gesetzt.

Foto: Nadine Lang

Mit dem Abbruch des Küchentraktes begann im Herbst 2018 die große bauliche Veränderung am Nardini Klinikum Zweibrücken. 2019 folgten bereits die Rohbauarbeiten für den Erweiterungsbau, bei dem 50 zusätzliche Betten entstehen sollten. Im September 2020 schloss das Nardini schließlich die Abteilung „Innere Medizin 2“ an seiner Zweigstelle im 2016 geschlossenen Evangelischen Krankenhaus, und zog die Abteilung planmäßig um.

Mit einem Festbetrag von knapp 14,2 Millionen Euro wird der Erweiterungsbau des Nardini Klinikums vom Land Rheinland-Pfalz gefördert, weitere Mittel stammen aus dem deutschen Krankenhausstrukturfonds – weil der Neubau durch die Schließung des Evangelischen Krankenhauses bedingt ist.

Insgesamt werden sich die Baukosten voraussichtlich auf rund 17,3 Millionen Euro belaufen, hieß es am Donnerstag. Das bedeutet eine deutliche Kostensteigerung: Beim Richtfest Ende Januar 2020 waren die Gesamtkosten noch auf 14,9 Millionen Euro geschätzt worden (wir berichteten).

Der neue Landes-Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) machte sich am Donnerstag bei einem vor-Ort-Besuch ein eigenes Bild über den Fortschritt des Neubaus. Dieser ist zwar schon komplett betriebsbereit und wird von den Abteilungen genutzt, ist aber noch nicht endgültig fertiggestellt. „Das Nardini Klinikum mit seinen Standorten Landstuhl und Zweibrücken ist ein verlässlicher Partner der Landesregierung in der stationären Patientenversorgung der West- und Südwestpfalz. Das Land wird auch weiterhin das Nardini Klinikum und den Krankenhausstandort Zweibrücken unterstützen. Es handelt sich hier um die bundesweit erste durch das damalige Bundesversicherungsamt bewilligte Strukturfondsmaßnahme“, hob der Gesundheitsminister hervor und zeigte sich von den Veränderungen begeistert: „Es ist ein toller Standort mit einem hohen Maß an Patientensicherheit insbesondere durch den Stand der Technik. Und auch in den nächsten Jahren eine hervorragende Anlaufstelle für seine Patienten und Patientinnen.“

Durch den Erweiterungsbau sind aber nicht nur neue Betten entstanden, es wurde auch zum Anlass genommen, teilweise den Alt-Trakt zu renovieren und Abläufe und Strukturen neu zu organisieren. Der neu entstandene Pflegestützpunkt im Neubau der Kardiologie betreut von dieser einen Stelle aus nun vier Monitorbetten. An diesen werden solche Patienten am Monitor überwacht, die nicht mehr Intensivpatienten sind, aber auch noch nicht ohne Überwachung auf eine normale Station verlegt werden können. Dadurch werden Intensivstationen entlastet. In naher Zukunft sollen daraus sogar acht werden, wie Chefarzt Dr. Horst Winter beim Rundgang erklärte. Monitorbetten gab es zwar zuvor auch schon, doch waren die auf den Stationen untergebracht. Mit der gemeinsamen Unterbringung im Pflegestützpunkt, der zur Kardiologie gehört, können diese nun noch besser betreut werden.

Das angeschlossene Schlaflabor und die Schlaganfallstation sollen eine optimale Versorgung auch im Krisenfall sicherstellen. Die neuen Zimmer wurden mit zimmereigenen Duschen und WC an die modernen Ansprüche der Patientenversorgung angepasst.

 Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (Mitte) machte sich am Donnerstag selbst ein Bild vom Erweiterungsbau des Nardini Klinikums, hier im neu entstandenen Pflegestützpunkt.

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (Mitte) machte sich am Donnerstag selbst ein Bild vom Erweiterungsbau des Nardini Klinikums, hier im neu entstandenen Pflegestützpunkt.

Foto: Nadine Lang

Auch Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) zeigte sich beeindruckt und sprach von einer massiven Verbesserung der Infrastruktur. Nardini-Geschäftsführer Frank Banowitz erklärte: „Bemerkenswert war die Geschwindigkeit, mit der wir die Bauarbeiten durchführen konnten.“. Dies habe bis zum Beginn der Corona-Pandemie besonders gut geklappt; aber auch mit Beginn der Pandemie, die sich durch Mitarbeiterausfälle und Materialbeschaffungsschwierigkeiten auch auf das Bauprojekt ausgewirkt habe, konnte der Zeitplan gut eingehalten werden – und so stehe die endgültige Fertigstellung kurz bevor. Banowitz unterstrich die Bedeutung des Erweiterungsbaus: „Wir stärken damit den Klinikstandort Zweibrücken und die Gesundheitsversorgung in der Stadt und der Region.“

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