Gestüt lockt Besucher und Sportler

Zweibrücken. "Die Stadt alimentiert nicht den Betrieb des Landgestüts", betont Oberbürgermeister Helmut Reichling in einem Pressegespräch. Die Investitionen werden "auf eigenem Grund und Boden" getätigt, sagt Reichling. Finanziert werden die Investitionen vom Land und aus Gewinnausschüttungen der Sparkasse Südwestpfalz

Zweibrücken. "Die Stadt alimentiert nicht den Betrieb des Landgestüts", betont Oberbürgermeister Helmut Reichling in einem Pressegespräch. Die Investitionen werden "auf eigenem Grund und Boden" getätigt, sagt Reichling. Finanziert werden die Investitionen vom Land und aus Gewinnausschüttungen der Sparkasse Südwestpfalz. "Das Gestüt ist ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt und deshalb waren sich bisher alle im Rat einig, die Ausschüttung der Sparkasse dafür einzusetzen", erklärt der Oberbürgermeister. Die Stiftung Landgestüt, die zu 100 Prozent der Stadt gehört, ist Eigentümer der Gebäude wie Stallungen oder Reithallen, der Außenanlagen mit Sportplatz und Rennwiese. Das Stiftungsvermögen von 350 000 Euro ist "unantastbar" angelegt, hebt Reichling hervor.Betrieben wird die Einrichtung von der Landgestüt GmbH, bei der die Stadt zu 26 Prozent beteiligt ist. Hauptgesellschafter ist der Pferdezuchtverband (64 Prozent), dritter Gesellschafter der Reit- und Fahrverein. Die Gesellschaft fördert die Pferdezucht und Hengsthalten, den Pferdesport und den Fremdenverkehr. "Doch bevor die Gesellschaft die Aufgaben angehen konnte, mussten erst notwendige Investitionen getätigt werden", sagt Reichling. Dafür wurden in den letzten vier Jahren rund 1,5 Millionen Euro (aus dem Zuschuss und den Ausschüttungen) für zehn Maßnahmen ausgegeben (wir berichteten). Investiert wurde unter anderem in die Reithallen, den Reitboden und in die Besamungsstation. "Damit steht das Grundgerüst. Damit können wir leben", sagt der Geschäftsführer Alexander Kölsch. Allerdings seien weitere Veränderungen notwendig. Unter anderem in der Wohnung im Bereich des Verwaltungsgebäudes, an den elektrischen Anlagen, in den Stallungen oder in der leer stehenden Gaststätte.

"Dafür benötigen wir noch drei, vier Jahre die Gewinnausschüttung", schätzt Reichling. Die Verantwortlichen sollen weitere Investitionen vorab genehmigen. In diesem Jahr soll noch in den Brandschutz für die große Halle investiert werden. Aus den Einnahmen der Ausschüttungen und dem Landeszuschuss stehen der Stiftung noch 650 000 Euro dafür zur Verfügung.

"Im Betrieb schreiben wir eine schwarze Null", erklärt der Gestüts-Geschäftsführer. Geld verdient die GmbH durch die Besamungsstation, die von der Tierärztin Dr. Therese Willmen geleitet wird. Kölsch macht auch deutlich, dass das Gestüt nicht allein der Zucht dient: "Rund 350 Reiter sind in der Woche im Gestüt. Davon rund 200 Reitschüler." Mit den Zahlen verdeutlicht Kölsch die Bedeutung des Gestüts für die Stadt. Dazu kommen jährlich rund 25 000 Besucher ins Landgestüt. Insgesamt gebe es 50 Führungen im Jahr. 30 bis 35 Erwachsenen-Gruppen kämen mit Bussen, zehn bis 15 Grundschul- und Kindergartengruppen.

Eine offene Schmiede, offene Arbeit der Hengste in der Reithalle oder Ausstellung historischer Gegenstände (Kutschen und Geschirr) sind Ideen für touristische Akzente. Zu den Besuchern im Gestüt kommen noch die bei den Veranstaltungen wie der Landeshengstparade im Februar, der Pferdegala im April, den Reitturnieren oder den Pferderennen. Reichling erwähnt auch die zehn Beschäftigten der GmbH im Gestüt. "Wegen des Gestüts werden auch Arbeitsplätze außerhalb geschaffen", sagt Reichling.

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