Geschichte zum Anfassen

Wer nicht aus der Vergangenheit lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Wenn Lehrer aus jungen Leuten friedfertige und tolerante Bürger machen wollen, sollten sie sich an diesen Ausspruch des spanischen Philosophen George Santayana erinnern.

Insofern eignet sich die aktuelle Weltkriegs-Ausstellung im Zweibrücker Stadtmuseum exzellent dazu, Heranwachsende zu moralischem Handeln zu erziehen. Sehr anschaulich zeigt die Ausstellung, wie ein militaristisches und nationalistisches Wertesystem eine ganze Gesellschaft vergiften kann und unweigerlich in die Katastrophe führt: Wer schon mit salutierenden Kindern in Uniform in der Schulfibel aufwächst, wird auch später als Politiker immer nur in militärischen Kategorien denken. Museumsleiterin Charlotte Glück-Christmann ist ein großes Kompliment zu machen: Ihre Ausstellung, durch die sie erst am Freitag eine Klasse des Helmholtz führte, bietet buchstäblich Geschichte zum Anfassen - mit Alltagsgegenständen, die die Denkweise der Kaiserzeit dokumentieren. Für alle Zweibrücker Geschichtslehrer sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, mit ihren Klassen die Ausstellung zu besuchen! Was bislang leider zu selten passiert.

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