Geschäfte in City sollen samstags länger öffnen
Zweibrücken · Die Strategie, mit Aktionen wie dem Oldtimer-Treffen oder Halloween-Modenschau mehr Leute fürs Einkaufen in Zweibrücken zu begeistern, hat sich bewährt. Fürs neue Lichterfest werden noch Baumpaten gesucht.
Der erfolgreiche Start der Geschäftsleute-Vereinigung "Gemeinsamhandel" und von Citymanagerin Petra Stricker macht den Beteiligten offensichtlich Mut, eine Herausforderung anzugehen, an die sich in Zweibrücken schon jahrelang keiner mehr herangewagt hat: Die Einzelhändler in der City möglichst geschlossen davon zu überzeugen, auch samstagnachmittags zu öffnen.
Dieses Ziel hatte der Gemeinsamhandel-Vorsitzende Andreas Michel schon im September beim Merkur-Redaktionsgespräch genannt. Jetzt geht "Gemeinsamhandel" einen ersten konkreten Schritt zur Verwirklichung. "An den Adventssamstagen werden wir das ganz massiv probieren", kündigte Michel gestern bei einer Pressekonferenz mit Stricker an: "Die Geschäfte sollen samstags künftig mindestens bis 16 Uhr geöffnet sein, manche wollen bis 18 Uhr." Es gebe bei Einzelhändlern viele positive Reaktionen auf seinen Vorstoß, aber auch Ablehnung, will Michel noch nicht zu viel versprechen - es seien dicke Bretter zu bohren: "Ich wäre richtig stolz auf uns, wenn wir das hinbrächten." Man wolle darüber auch mit Nichtmitgliedern von Gemeinsamhandel reden. Citymanagerin Stricker appelliert an die Händler, einen langen Atem zu haben - Dieter Ernst , dessen Edeka-Markt im Hilgardcenter sogar bis 22 Uhr geöffnet ist, habe zwei, drei Jahre gebraucht, bis sich das bei den Kunden herumgesprochen habe - diese Geduld habe sich für Ernst aber "sehr gelohnt". Auch Stricker ist noch zurückhaltend, was den Erfolg der neuen Samstags-Offensive anbelangt: "Es gibt noch ein bisschen was zu tun."
Stichwort etwas tun: Michel und Stricker setzen ihren erfolgreich eingeschlagenen Kurs, mit Veranstaltungen wie dem Oldtimer-Treffen mehr Leute auch von auswärts in die Stadt zu bringen, in den kommenden Monaten konsequent fort. "Wir haben wunderschöne Plätze, die man auch bespielen kann", sagte Stricker. Für das neue Lichterfest am 19. November auf dem Schlossplatz (wir berichteten ausführlich) sucht "Gemeinsamhandel" noch ein paar Baumpaten - wobei Bürger nicht nur komplette 500-Euro-Patenschaften für einen Baum übernehmen können, so Michel. Für die 18 Bäume benötige man einen Kilometer LED-Lichterkettenkabel. Sie würden künftig immer in der Vor- und Nachweihnachtszeit eingeschaltet.
Stricker verriet, dass Rosenfreunde-Verein am ersten Advent eine Aktion "Winterrosen im Licht plane, mit Fackelzug zum Mannlichplatz. Es sei ein tolles Beispiel für die neue Aufbruchstimmung in Zweibrücken , dass Stadtmarketing-Aktivitäten thematisch passend durch eine private Initiative ergänzt würden.
Für die Adventssamstage biete jeder Händler besondere Aktionen wie Basteln oder Waffelbacken an, kündigte Stricker an. Beim Weihnachtsmarkt hofft sie auch auf viele Teilnehmer beim "großen Nikolaus-Treffen" am Sonntag, 11. Dezember.
2017 werden die diesjährigen Aktionen teils ausgebaut, das Lichterfest etwa zum Lichtermarkt. Verkaufsoffene Sonntage gibt es am 29. Januar, 2. April, 13. August und 29. Oktober. Dabei sollten noch mehr Aktionen geboten werden als bisher, besonders an den beiden Enden der Fußgängerzonen, kündigte Michel an. Die auf wachsendes Interesse stoßenden Flohmärkte finden 2017 jeden dritten Samstag auf dem Schlossplatz statt (außer Januar und Dezember).
Stricker plant für 2017 keinen "französischen Markt", wie gestern berichtet, sondern möchte "im französischen Markt" stärker für Zweibrücken werben. Insbesondere an dortigen Feiertagen wolle man Franzosen für einen Zweibrücken-Besuch begeistern, erläuterte Stricker.
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Hintergrund Wie es mit der Citymanagerin weitergeht, ist noch offen. Petra Strickers zweijährige Beauftragung läuft Ende Juni 2017 aus. "Es wäre wichtig, dass sie weitermacht", erinnert Gemeinschaftshandel-Vorsitzender Andreas Michel an den "Stillstand", der zuvor während der langen Vakanz herrschte. Stricker würde auch weitermachen, wenn Stadtrat und Style Outlets dies wollen. Stadtsprecher Heinz Braun sagt: "Wir sind ein bisschen abhängig davon, wie die Style Outlets weiter agieren." Diese finanzieren das Citymanagement gemeinsam mit der Stadt. > Seite 14: weiterer Bericht lf