Generationenübergreifende Treffpunkte gewünscht

Zweibrücken · Nach den positiven Erfahrungen auch bei der dritten Zukunftswerkstatt im Rahmen von „Soziale Stadt“ denkt die Stadtverwaltung darüber nach, auch bei weiteren Projekten Bürger vor Entscheidungen mehr zu beteiligen.

 Bürger als Experten beim Ideensammeln in der Arbeitsgruppe. Das Modell zeigt Ixheim/Breitwiesen und Bubenhausen. Foto: Katja May

Bürger als Experten beim Ideensammeln in der Arbeitsgruppe. Das Modell zeigt Ixheim/Breitwiesen und Bubenhausen. Foto: Katja May

Foto: Katja May

Rund dreißig Bürger sind am Freitag der Einladung der Stadt Zweibrücken gefolgt, bei der dritten Zukunftswerkstatt "Soziale Stadt" mitzumachen und so die künftige Entwicklung ihres Stadtteils (Ixheim/Breitwiesen und Bubenhausen) mit zu beeinflussen.

Gemeinsam mit Soziologen, Städteplanern, Landschaftsarchitekten und Bürgern erarbeitet Zweibrücken im Rahmen von "Soziale Stadt" ein Konzept, welches dem Land für die Beantragung der Fördermittel präsentiert werden soll (wir berichteten). Bei der Zukunftswerkstatt waren vor allem lokale Experten gefragt, wie zum Beispiel Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes oder die Erzieherinnen aus den betroffenen Kindergärten, aber auch ganz normale Bürger. Die nämlich sind Experten für ihren Wohnort. "Diese Menschen haben einen besonderen Einblick in das Leben in dem jeweiligen Stadtteil und sind somit eine wichtige Quelle dafür, Impulse zur Gestaltung zu geben", erläuterte Harald Ehrmann, Abteilungsleiter Stadtplanung Zweibrückens.

Ein Punkt, der sich in den drei Arbeitsgruppen immer wieder stark herauskristallisierte, ist die Bedeutung von generationsübergreifenden Treffpunkten. Dabei sei die Aufenthaltsqualität in den Ortskernen, welche unter anderem durch Platzgestaltung und Verkehrsberuhigung positiv beeinflusst würde, genauso wichtig wie das Schaffen mobiler Aufenthaltsbereiche. "Das Projekt ist vor allem darum bemüht ein Quartiersbewusstsein zu stärken, sodass sich die Bürger mit dem Stadtteil auch identifizieren können", erklärt Ehrmann. In einem Impulsreferat zeigte Stadtmuseumsleiterin Charlotte Glück, dass Ixheim und Bubenhausen bereits lange vor der eigentlichen Stadt Zweibrücken existierten. Die damals in Ixheim und Bubenhausen ansässigen Handwerker und Betriebe trugen einen wesentlichen Bestandteil zum Aufstieg der Stadt Zweibrücken bei. Diese Wurzeln sollen beispielsweise durch ein Unternehmernetzwerk wieder gestärkt werden. Von einer Imagekampagne vor dem geschichtlichen Hintergrund des Gebiets verspricht die Zukunftswerkstatt sich zusätzliche Aufwertung für Außenstehende, aber vor allem auch für die Bürger selbst.

Die für Zweibrücken neue Form der Bürgerbeteiligung ist für Ehrmann eine interessante Erfahrung: "Wir sind auch dabei zu lernen. Wir gehen jetzt direkt auf die Bürger zu und die Menschen sind alle sehr interessiert und motiviert. So können wir Rückmeldungen sammeln, bevor bestimmte Maßnahmen umgesetzt sind. Auch für andere Projekte kann diese Arbeitsweise nützlich sein."

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