Gelebter Glaube

Zweibrücken · Acht Jahre lang hat Brigitte Burkhardt das Dekanat Südwest der Katholischen Frauen geleitet. Nun tritt die 75-Jährige von ihrem Amt zurück und übergibt den Stab endgültig an Maria Rimbrecht.

 Brigitte Burkhardt (links) übergab die Dekanatsleitung Südwest nun offiziell an ihre Nachfolgerin Maria Rimbrecht. Foto: Cordula von Waldow

Brigitte Burkhardt (links) übergab die Dekanatsleitung Südwest nun offiziell an ihre Nachfolgerin Maria Rimbrecht. Foto: Cordula von Waldow

Foto: Cordula von Waldow

Für die Zweibrückerin Brigitte Burkhardt brechen jetzt ruhigere Zeiten an. Anfang Oktober wurde die 75-jährige Katholikin bei der Diözesanversammlung in Maria Rosenberg ehrenvoll aus ihrem Amt verabschiedet. Acht Jahre lang hatte sie das Dekanat Südwest der Katholischen Frauen Deutschlands (kfd) geleitet, zu dem sowohl Zweibrücken als auch Pirmasens gehören.

Ihren Vorsitz der kfd Heilig Kreuz hat sie bereits vor einem Jahr Maria Rimbrecht übertragen und sich auch längst aus der Dekanatsleitung zurück gezogen. "Jeden Monat ein Treffen in Heilig Kreuz, zweimal jährlich Dekanat und zweimal jährlich Diözese - das war schon oft sehr viel in den letzten Jahren", erinnert sich die Rentnerin. Fast 20 Jahre lang engagierte sich die Justizangestellte, die das Vorzimmer der Landgerichtspräsidentin Irmgard Wolf leitete, ehrenamtlich an vorderster Front. 2013 wurde sie dafür mit der Stadtehrenplakette ausgezeichnet. "Es war immer schön, ich habe es sehr gerne gemacht", sagt sie über ihre Hoch-Zeiten. Vorträge zu den unterschiedlichsten religiösen und sozialen Themen organisieren, Fahrten von der Marien-Wallfahrt bis zum Jahresausflug planen, die Stimme der Frauen in den übergeordneten Gremien erheben und nicht zuletzt eigene wie ökumenische Frauengottesdienste gestalten, gehörte zu ihren vielfältigen Aufgaben. Sie sei dabei viel herumgekommen. Besonders die Vorbereitung des Weltgebetstags sei viel Arbeit gewesen, habe aber auch sehr viel Freude bereitet. Die Seniorin resümiert: "Das hat mich in religiöser Hinsicht gefestigt. Religion zum Anfassen in meinem Leben."

Als ihre Vorgängerin damals gesundheitsbedingt ausfiel, sprach Pfarrer Becker die resolute, tatkräftige und wortgewandte Brigitte Burkhardt an. Für den Weihnachtsmarkt wurde gemeinsam gebastelt, die Kirche in Eigenregie geputzt, um Geld in die Kasse zu bekommen und für gute Zwecke zu investieren.

Dazu gehören zwei Patenkinder in Indien, die die kfd bis zu deren Volljährigkeit betreute. Besonders eindrucksvoll fand Brigitte Burkhardt die Feier zum 50-jährigen Bestehen der kfd der Diözese Speyer. "Der Dom war voll", schwärmt sie. Doch auch Erschütterndes erinnert die Mutter einer Tochter und zweier mittlerweile fast erwachsener Enkelsöhne. "Dass hier bei uns so viele jugendliche Mütter Kinder bekommen und dringend Unterstützung brauchen, habe ich mir nicht vorstellen können", berichtet sie.

Doch schnell strahlen ihre Augen wieder. Sie sagt: "Jetzt bin ich ganz im Glück mit Maria Rimbrecht. Sie hat auch ein tolles Team." Ihre Nachfolgerin leite die kfd mit ihrem persönlichen Stil, großem Engagement und sehr viel Herzblut und absolut in Burkhardts Sinn weiter.

Die pensionierte Lehrerin am Helmholtzgymnasium fühlt sich bestens unterstützt. Sie schwärmt: "Außerdem bringt uns Brigitte immer noch neue Mitglieder, sie kennt ja alle und ist eine großartige Motivatorin."

Nach wie vor wirkt sie bei den Frauengottesdiensten als Lektorin sowie beim Weltgebetstag. Bei der von ihr initiierten Nordic-Walking-Gruppe läuft sie ebenfalls regelmäßig mit. "Außerdem singe ich seit mehr als 40 Jahren im Kirchenchor Heilig Kreuz. Die 50 mache ich wohl noch voll", plant die Altistin. Es sei einfach schön, die Frauengemeinschaft zu teilen, ohne verantwortlich zu sein. "Das genieße ich", so Burkhardt.

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