Zweibrücken Wegen Corona nur stilles Pogromnacht-Gedenken

Zweibrücken · Stadt-Aufruf an die Bürger zum 82. Jahrestag der Zerstörung der Zweibrücker Synagoge in der Nacht vom 9. zum 10. November.

 Die am 9.11.1938 vernichtete Synagoge in der Ritterstraße.

Die am 9.11.1938 vernichtete Synagoge in der Ritterstraße.

Foto: Stadtarchiv

In der Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 trat die Ausgrenzung und Diskriminierung der Juden im Deutschen Reich in eine noch gewalttätigere Phase. Nationalsozialisten plünderten Wohnungen und Geschäfte, misshandelten Menschen, raubten ihr Vermögen und steckten Synagogen in Brand. Auch in Zweibrücken. „Am 22. Oktober haben wir gemeinsam der Deportation der jüdischen Mitbürger_innen vor 80 Jahren nach Gurs gedacht“, schreibt Stadtarchiv-Leiterin Charlotte Glück. „Leider haben die Corona-Schutzmaßnahmen die geplante Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht unmöglich gemacht. Ein gemeinsames Erinnern ist leider nicht möglich, dies schließt jedoch ein individuelles Gedenken nicht aus. Der Ökumenische Arbeitskreis (Evangelische, Katholische und Evangelisch-Methodistische Kirche), der Historische Verein Zweibrücken, der Aktionskreis Buntes Zweibrücken und die Stadt Zweibrücken laden alle Bürgerinnen und Bürger dazu ein, am 82. Jahrestag der menschenverachtenden Übergriffe in der Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 zu gedenken.“ Dies könne man zuhause tun – möglich sei aber auch, als sichtbares Zeichen für die Verbundenheit mit den Opfern, auf dem Mauerpfeiler in der Ritterstraße, an dem die Gedenktafel zur Synagogenbrandstiftung angebracht ist, unter Einhaltung der Abstandsregeln kleine Steine oder Teelichter abzustellen. Historikerin Glück schreibt weiter: „Mit dem Erinnern geht eine Aufgabe einher: für unsere demokratische Grundordnung einzutreten, um in Zukunft in Freiheit zu leben, in gegenseitiger Achtung und Wertschätzung unserer Verschiedenheit.“ 

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