Gauf-Comeback hat viel Potenzial

Zweibrücken · Wer regelmäßig den Zweibrücker Stadtrat verfolgt und allein dadurch sein Bild von Politikern formt, käme kaum auf den Gedanken, Christian Gauf strebe politisch nach Höherem. Der CDU-Fraktionsvize meldet sich nämlich nur selten zu Wort. Hinter den Kulissen wird seine Arbeit aber geschätzt. Und wer die Politik in Zweibrücken schon länger verfolgt, weiß, dass Gauf auch öffentlich anders kann: Im Landtagswahlkampf 2006 beeindruckte er durch seinen sachlichen, engagierten und auch pointierten Wahlkampf. Der aus dem Stand heraus mit einem so guten Ergebnis belohnt wurde, dass Fritz Presl - obwohl der Sozialdemokrat den Wahlkreis immer noch klar gewann - von einer "Abfeuerung sondersgleichen, das ist einfach unglaublich" sprach. Erstaunlich war, wie ruhig es danach wieder um Gauf wurde.

Jetzt aber hat Gauf ein öffentlichkeitswirksames Comeback. Was der Merkur schon im Mai als wahrscheinliche Option voraussagte, hat die CDU nun auch offiziell verraten: Der 51-jährige Notariats-Amtsmann soll neuer Zweibrücker Parteichef werden. Die CDU dementiert auch nicht, dass 2017 das Bürgermeister-Amt folgen soll. Womit Gauf auch naheliegendster Kandidat für die nächste Oberbürgermeister-Wahl (wohl 2019/2020) wird. Was die Herausforderung für die SPD erhöht, systematisch jemand Geeignetes als Kurt-Pirmann-Nachfolger aufzubauen - denn im Gegensatz zur Landtagswahl 2006 läge der Amtsbonus diesmal bei Gauf.

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