Energiepreise in Zweibrücken Gas wird ab Januar teurer

Zweibrücken · Die Stadtwerke begründen die Erhöhung mit dem CO2-Preis. Bei Strom und Wasser ändert sich nichts.

 Der Gaspreis in Zweibrücken steigt wieder.

Der Gaspreis in Zweibrücken steigt wieder.

Foto: dpa/Jens Baºttner

Drei gute und eine schlechte Nachricht hat Stadtwerke-Geschäftsführer Werner Brennemann für die Zweibrücker: Wasser, Strom und Eintrittspreise fürs Badeparadies bleiben stabil – aber Gas wird teurer. Der Erdgas-Energiepreis steigt zum 1. Januar um 0,3 Cent pro Kilowattstunde netto (brutto 0,36 Cent). Für einen Vierpersonenhaushalt, heißt es in der Vergleichsrechnung der Stadtwerke, der im Tarif „Erdgas privat plus“ pro Jahr 21000 Kilowattstunden verbraucht (laut Brennemann haben etwa 90 Prozent der Haushalte diesen Tarif gewählt), belaufen sich die monatlichen Mehrkosten auf 6,25 Euro brutto oder rund 75 Euro mehr pro Jahr.

Grund für die bei der – erstmals virtuellen – Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke am Mittwoch beschlossene Erhöhung ist laut Brennemann der so genannte CO2-Preis. Der funktioniert ähnlich wie eine Steuer auf ausgestoßenes Kohlendioxid (CO2). Er soll den Verbrauch von Kohlendioxid teurer machen und die Menschen und Unternehmen dazu bewegen, direkt weniger CO2 zu verbrauchen oder Wege zu finden, ihre Ziele auf CO2-sparsameren Wegen zu erreichen. Letztlich geht es dabei um den Klimaschutz. Der für 2021 festgelegte CO2-Preis beträgt laut Brennemann 25 Euro pro Tonne CO2. Auf Erdgas umgerechnet entspricht dieser Wert rund 0,54 Cent pro Kilowattstunde.

 Werner  Brennemann

Werner Brennemann

Foto: BMVI

„Wir werden mit Sicherheit nicht die einzigen sein, die das tun müssen“, meint Brennemann. Schließlich müssen den CO2-Preis alle Energieversorger berücksichtigen. Durch günstigere Beschaffungskosten sei es immerhin gelungen, den Preisanstieg etwas abzufedern. Nicht ausnutzen konnten die Stadtwerke hingegen die mangels Nachfrage seit dem ersten Lockdown gesunkenen Gaspreise, weil das Gas auf Jahre im Voraus geordert werde.

Anders war es beim Strom. Da konnten die Stadtwerke Restkontingente einkaufen und mussen die Preise daher nicht erhöhen. Der Strompreis war zuletzt zum Januar 2020 erhöht worden, von 23,17 Cent auf 23,97 pro Kilowattstunden. Begründung damals: Erneuerbare-Energien-Gesetz- (EEG) und Netz-Umlage. Dafür war zu diesem Stichtag der Gaspreis um 4,5 Prozent gesenkt worden – wegen eines günstigeren Bezugspreises. Dass dieser Senkung wegen des Klimapaketes eine Steigerung folgen könnte, stand schon damals im Raum. Die Hoffnung, das durch geringere Bezugspreise komplett aufzufangen, hat sich nicht erfüllt.

Ebensowenig wie die Hoffnung, das Badeparadies mit Hygienekonzept länger als zwei Wochen offen zu halten. Die hat der zweite Lockdown zunichte gemacht. Aber trotzdem: Das Konzept steht und auch die Mitarbeiter stehen bereit. Zudem wurde in diesem Jahr einiges an Geld in das Bad gesteckt. Sobald der Lockdown vorüber ist, kann auch das Zweibrücker Hallenbad wieder seine Pforten öffnen. Bei – wie erwähnt – stabilen Eintrittspreisen für Schwimmer und Sanagänger. Da während des Lockdowns kein Geld hereinkommt, laufende Kosten und Personal aber weiter bezahlt werden müssen, überlegt man bei den Stadtwerken, sich um die vom Bund in Aussicht gestellten Ersatzleistungen über 75 Prozent der üblichen Umsätze zu bemühen. Nur für den Bäderbetrieb, versteht sich.

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