Galerie Prisma Galerie Prisma: Vernissage mit neuer Kunst

Zweibrücken · Von Peter Fromann

 Künstler in der Galerie Prisma vor ihrer Vernissage, von links: Herrmann Weis, Bärbel Grub-Hapke, Jo Steinmetz, Betina Knerr, Artur Mann und Klaus Wingerter.

Künstler in der Galerie Prisma vor ihrer Vernissage, von links: Herrmann Weis, Bärbel Grub-Hapke, Jo Steinmetz, Betina Knerr, Artur Mann und Klaus Wingerter.

Foto: Margarete Lehmann

Alle Vierteljahr wechseln die Ausstellungen der Prisma-Mitglieder und die Gastkünstler. Am 24. November um 19 Uhr ist es wieder so weit, Gastkünstler sind Jo Steinmetz und Stephan Müller.

Jo Steinmetz arbeitet mit Fotografien, die er mittels Camouflage oder weiteren experimentellen Computerprogrammen verfremdet. Mit dem Camouflage- oder Chamäleoneffekt verschmilzt er zwei Objekte zu einem: Dient zum Beispiel ein belaubter Baum als Grundlage, integriert er einen weiblichen Akt, ohne dass er auf den ersten Blick sichtbar ist. Erst nach längerer Betrachtung wird der Vorgang offenbar. So ergeben sich durch das Einssein von Baum (Natur) und Mensch viele Interpretationsmöglichkeiten. Ein weitere Kick entsteht dadurch, dass das Ausgangsfoto einen Platz oder Ort in Zweibrücken darstellt („hier eine rote Backsteinwand der Grundschule in Ixheim“, demonstriert Steinmetz an einem Bild) und der integrierte Mensch immer eine Person ist, die in Zweibrücken lebt: Ein Stapel von Autoreifen in der Hofenfelsstraße, dessen Rundungen die Gestalt, das Wesen einer Frau vergeheimnissen. Bis hin zu surrealen Eindrücken. Auf einem anderen Bild ist das Porträt des bekannten Saxophonisten Girard zu sehen, der in Spielpose abgebildet ist, loderndes Feuer um ihn herum gibt dem Bild einen ungeheuren expressiven Schub. Die Werke sind sehr eindrucksvoll und fordern Interpretationstiefe.

Der zweite Künstler, Stephan Müller, zeigt Holzskulpturen, grob behauen, die männliche und weibliche Akte in allen möglichen Positionen darstellen. Ob Kopfstand, Handstand, kletternd oder in Ruhe, es sind Momentaufnahmen der Lebenslust, des Übermuts, der Vitalität. Der Mensch will nicht etwas demonstrieren, er ruht in sich selbst. „Manchmal reizt mich die Gestalt eines bestimmten Baumstamms, weil ich darin eine menschliche Gestalt erkenne. So setze ich die ersten Schnitte mit der Motorsäge, so entsteht ein spannungsgeladener Prozess, in dem mich vor allem das Verhältnis zwischen dem Material des Baums, seinem Volumen, seinen Flächen und Linien und meiner Idee reizt“, sagt Müller.

Den ständigen Mitgliedern von Prisma obliegt es, jede Ausstellung so zu gestalten (zu kuratieren), dass die räumlichen Gegebenheiten, die Wände, Ecken und Kanten dem Kunstobjekt optimale Bedingungen bieten. Denn die optische Präsentation unterstützt die Aussagekraft der Kunstobjekte, je nach Umgebung ändert sich die Wirkung. Natürlich sind wie immer auch Werke der gastgebenden Künstler mitausgestellt.

Bei Prisma stimmt mal wieder alles. Würzige musikalische Umrahmung ist immer dabei. Daher erwartet die Besucher auch diesmal eine gelungene Ausstellung.

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