Galerie-Förderkreis bangt um seine Zukunft

Zweibrücken · Der Förderkreis Park-Galerie ist auf der Suche nach einem Nachfolger für Egon Kirmse. Wird der nicht gefunden, überlegt der Verein, die Räume im Mannlichhaus zu kündigen und die Aktivitäten ruhen zu lassen.

Der Förderkreis Park-Galerie Zweibrücken könnte demnächst in einen Winterschlaf fallen. Für ein Frösteln bei kulturbewussten Zweibrückern sorgt jedenfalls die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung, die für den 26. November angesetzt ist. "Kündigung der Räumlichkeit im Mannlichhaus" steht da zu lesen. Und "Ruhe der Aktivitäten".

Es sind, wie bei vielen anderen Vereinen auch, Nachwuchssorgen, die den Vorstand um Egon Kirmse, Walter Hitschler und Heinrich Rittershofer diesen Schritt ins Auge fassen lassen. Der Verein hat zwar noch 32 Mitglieder; unter ihnen ist jedoch niemand, der in die Fußstapfen des Gründers und Motors Egon Kirmse treten will. Der, mittlerweile 80 Jahre alt und gesundheitlich angeschlagen, sieht sich nicht mehr in der Lage, die Ausstellungen zu organisieren.

Jede, hat er ausgerechnet, verursacht einen Arbeitsaufwand von etwa 100 Stunden. Und das in der Regel viermal im Jahr. Ehrenamtlich. "Es muss ein großer Kunstfreund sein, der so was unternimmt", sagt Kirmse. Unter seiner Ägide gab es seit 1993 insgesamt 124 Ausstellungen. In den ersten sieben Jahren waren die Bilder in der Parkvilla zu sehen. Die Brauerei wollte, erzählt Kirmse, das herrschaftliche Gebäude beleben. Mit Ausstellungen. Dann wurde das Haus an einen Tierarzt verkauft und Kirmse gründete 2000 auf Bitten der Stadtverwaltung - und von ihr bis heute finanziell unterstützt - mit anderen den Förderkreis Park-Galerie. Der zeigt seither Ausstellungen im Mannlichhaus, das der Kulturgutstiftung Gehrlein-Fuchs gehört. Monatsmiete laut Kirmse: 350 Euro.

Gibt es für längere Zeit keine Ausstellung, kann sich der Verein dieses Geld eigentlich sparen. Und da die Ausstellungen die Hauptaktivität des Vereins sind, ist es nach einem solchen Schritt nur konsequent, die Aktivitäten ruhen zu lassen. Der Vorstand würde dann zumindest die zwei Jahre, für die er gewählt ist, im Amt bleiben, erklärt Kirmse. Das ergibt allerdings nur Sinn, wenn man noch die Hoffnung hat, dass ein Prinz in Gestalt eines engagierten Kulturfreundes den schlummernden Verein wieder wachküsst.

Und tatsächlich: Der Vorstand hatte einen Kandidaten im Auge. Doch ob dieser dem Verein sofort aus der Patsche hilft, ist unsicher. Solange er noch berufstätig sei, zitiert Kirmse den Mediziner, dessen Namen er vorläufig nicht nennen will, fehle ihm wohl die Zeit für eine solche Aufgabe. Kirmse hat trotzdem die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass er nach der Jahreshauptversammlung nicht den Schlüssel fürs Mannlichhaus abgeben muss. "Ich bin Optimist, schon immer gewesen. Ich sage, die Chancen sind 50:50."

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