FWG hat ambitionierte Ziele Wahlkampf wird „heiße Kiste“

Zweibrücken · Jünger, hungriger – auch erfolgreicher? FWG peilt bei Kommunalwahl 2019 zehn Prozent an.

 FWG-Fraktionschef  Kurt Dettweiler.  Foto: pma

FWG-Fraktionschef Kurt Dettweiler. Foto: pma

Foto: C.Weigel

Neues Jahr, große Ziele. Die Freie Wählergruppe (FWG) peilt bei den Kommunalwahlen in Zweibrücken im Mai 2019 ein Ergebnis von „zehn Prozent plus“ an. Das erklärt Kurt Dettweiler, FWG-Fraktionschef im Zweibrücker Stadtrat, gegenüber dem Merkur. Dass dieses Ziel ambitioniert ist, darüber ist sich Dettweiler im Klaren. „Die Kommunalwahl wird eine heiße Kiste. Der Kuchen wird immer kleiner“, sagt der 63-Jährige angesichts der großen Konkurrenz – unter anderem durch die neu aufgestellte Wählergruppe Schneider. Dennoch gibt sich Dettweiler zum Jahresausklang optimistisch. „Wir werden hochmotiviert in den Wahlkampf einsteigen. Und wir haben junge, hungrige Leute, die uns voranbringen werden“, betont der Fraktionschef. Einer von ihnen ist Patrick Lang, Kioskbetreiber im Zweibrücker Freibad. „Ein unheimlich engagierter Mensch und in Zweibrücken kein Unbekannter“, lobt Dettweiler, der weitere junge Kandidaten – „viele um die 30 Jahre alt“ – in der Hinterhand habe.

„Bei uns bewegt sich was, es ist wichtig, dass junges Blut nachkommt“, ergänzt Gerhard Hemmer, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FWG im Stadtrat. Ihre komplette Liste wird die Freie Wählergruppe am 28. Januar vorstellen. Insbesondere im Mittelbach, wo Dettweiler seit 1997 Ortsvorsteher ist und in Wattweiler, wo der Verein mit Thomas Körner ebenfalls den Ortsvorsteher stellt, sieht sich die FWG sehr gut aufgestellt. „Kritisch begleiten, positiv verändern“, sei der Leitspruch der Wählergruppe, sagt Dettweiler. Und Hemmer betont: „Wir sind keine Verhinderer. Bei vernünftigen Vorschlägen, egal aus welcher politischen Richtung, sind wir die ersten, die dabei sind.“

 Den Vorwurf, dass sich die Wählergruppe im Stadtrat mitunter querstelle, weist Dettweiler entschieden zurück. „Uns wurde vorgeworfen, wir wären gegen eine Kita. Dabei sind wir selbstverständlich dafür, sie ist sogar ein absolutes Muss. Aber wir verstehen nicht, dass sie ohne Not auf Stelzen an der Festhalle gebaut werden soll. Es würde ja auch niemand ein Haus auf Stelzen bauen, wenn er nicht gerade im Rheindelta wohnt. Ich bin gespannt, was das kosten wird“, klagt der ehemalige Baudezernent, der im Hinblick auf die Kita für den Standort Dr. Ehrensbergerstraße plädiert. Diese Option sei im Stadtrat aber nie ernsthaft diskutiert worden, sagt Dettweiler. Auch den angedachten Bahnhaltepunkt Rosengarten sieht man bei der FWG kritisch. Zum einen, weil laut Dettweiler im Hinblick auf die Kosten mit alten Zahlen operiert werde, die die Ausgaben für die nötige Infrastruktur noch gar nicht berücksichtigten. Zum anderen, weil die drei vorgebrachten Argumente, die für den Bahnhaltepunkt sprächen, nicht valide seien: Der kürzere Weg zum Rosengarten sei verglichen mit dem Hauptbahnhof nur minimal. Soldaten reisten mittlerweile mit dem PkW und nicht mehr mit dem Zug zur Niederauerbachkaserne. Und Schüler aus dem Schwarzbachtal nutzten lieber den bequemeren Bus als den Zug.

Die FWG sieht potenzielle Investitionen besser beim Ausbau der Stadt am Wasser, der Pflege des Rosengartens und der Umwandlung des Freibades in ein Warmfreibad aufgeboben. Dettweiler: „Gerade das Freibad ist ein echtes Kleinod. Ein einmaliger von dem andere Städte träumen. Hier kann man auch mit kleinen Mitteln ganz große Wirkung erzielen. Immer wieder wird mit dem Gedanken gespielt, das Bad zu opfern – dabei sollten wir stolz darauf sein und daran arbeiten, es für Familien noch attraktiver zu gestalten.“

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