Futurologie beim FrühschoppenStadt entschuldigt sich für langes Warten auf Essen bei Empfang

Zweibrücken

Zweibrücken. Helmut Reichling ging zu Beginn der traditionellen Frühschoppen-Rede des Zweibrücker Oberbürgermeisters beim VTZ-Turnerjahrmarkt gestern selbstironisch auf seinen berühmt-berüchtigten Ruf als Visionär ein: "Zuerst habe ich mir auf meinen Rede-Zettel ,Visionen' geschrieben, aber das ist ja fast zum Schimpfwort geworden - schade, denn jeder, der Zweibrücken liebt und hier lebt, hat doch eine Vorstellung, wie er die Stadt in zehn, 20 Jahren sieht." Deshalb wolle er "heute nicht mit Fantasie darstellen, wie sich Zweibrücken entwickelt, sondern mit Fakten - das macht auch die Wissenschaft der Futurologie, sie analysiert Fakten und schaut, wie sich auf dieser Basis die Zukunft entwickelt." Reichling betrachtete "die drei volkswirtschaftlichen Faktoren Boden, menschliche Arbeitskraft und Kapital"."Der Boden, der Standort Zweibrücken" biete beste Voraussetzungen, dass Zweibrücken vor einem Aufschwung stehe, so Reichling. Besondere Pluspunkte seien der direkte Autobahnanschluss und der Flughafen. Zum Konkurrenzkampf mit Ensheim sagte Reichling: "Die Entwicklung wird sich zwangsläufig für Zweibrücken entscheiden, auch bei den Kooperationsgesprächen." Ein Vorteil Zweibrückens sei auch, in der Geschichte immer wieder nationale und sogar internationale Bedeutung gehabt zu haben - und heute punkte man durch die Kooperation innerhalb der Westpfalz, die weiter ausgebaut werde. Faktor menschliche Arbeit: Weil in Zweibrücken die Lebensqualität stimme und es dank der Schulen und der FH ein hohes Qualifikations-Potenzial gebe, sei es "durch die heutige Struktur schon vorgezeichnet", dass es weitere Unternehmens-Ansiedlungen geben werde. Dabei gelte es aber, neben dem starken Maschinenbau "die Vielfalt zu stärken, etwa durch Nanotechnologie". Stichwort Kapital: "Weiche Faktoren" seien zunehmend wichtig für Ansiedlungs-Entscheidungen pro Zweibrücken - etwa gute Kinderbetreuung. Oder "Verlässlichkeit" und "Vertrauen" im Gespräch mit Investoren. Deshalb habe sich die Firma König für Zweibrücken entschieden, "obwohl sie in der Nähe die Fläche zum halben Preis bekommen hätte", nannte er ein Beispiel. Und schloss seinen futurologischen Ausblick: "In zehn, 20 Jahren ist Zweibrücken weiter gut aufgestellt, da zieht man gerne hin und es gibt auch Arbeit für junge Menschen. Wir können die Zukunft mit Mut und Zuversicht anpacken!"Zweibrücken. Bis zu drei Stunden mussten die rund 650 Gäste des offiziellen Empfangs der Stadt Zweibrücken bei der Pfingstbegegnung mit der Partnerstadt Boulogne-sur-Mer im Festzelt des VTZ-Turnerjahrmarkts am Sonntagmittag auf ihr Essen warten. "Der Ärger ist nicht nur nachvollziehbar, sondern auch berechtigt", schrieb gestern Stadtsprecher Heinz Braun in einer Pressemitteilung. "Viele haben nicht das bestellte Essen bekommen, weil das Angebot ausverkauft war. Nicht wenige haben auch kein Essen bekommen, weil es nicht aufgetragen wurde, bevor sie zum anschließenden Kulturprogramm in den Rosengarten mussten."

Die Stadt entschuldige sich hierfür bei allen Gästen. Der Festzeltwirt habe seine Zusage, "eine solche Großveranstaltung bewältigen zu können, zum Bedauern der Stadt nicht eingehalten", weshalb Braun in der Pressemitteilung ankündigte: "Für die nächste Pfingstbegegnung mit der französischen Partnerstadt Boulogne-sur-Mer in vier Jahren wird die Stadt deshalb auch ihre Konsequenzen ziehen." red/lf

"Das Wort Visionen

ist fast zum Schimpfwort geworden."

 Sehr gut gefüllt war gestern Nachmittag das Festzelt auf dem VTZ-Turnerjahrmarkt bei der Seniorengala. Zu den vielen Tanzgruppen der Vereinigten Turnerschaft gehörten auch die sechs- bis neunjährigen Ballettmädchen von Maria Herrmann, die einen Fächertanz aufführten (Bild). Außerdem unterhielt Erwin Plickat mit Live-Musik, Walter Rimbrecht spielte Trompeten-Soli, die Gitarrengruppe Eckes unterhielt und zwei Auftritte der KVZ-Jugendgarde beschäftigten sich mit dem Thema Fußball-Fieber 2010. mw/Foto: Marco Wille

Sehr gut gefüllt war gestern Nachmittag das Festzelt auf dem VTZ-Turnerjahrmarkt bei der Seniorengala. Zu den vielen Tanzgruppen der Vereinigten Turnerschaft gehörten auch die sechs- bis neunjährigen Ballettmädchen von Maria Herrmann, die einen Fächertanz aufführten (Bild). Außerdem unterhielt Erwin Plickat mit Live-Musik, Walter Rimbrecht spielte Trompeten-Soli, die Gitarrengruppe Eckes unterhielt und zwei Auftritte der KVZ-Jugendgarde beschäftigten sich mit dem Thema Fußball-Fieber 2010. mw/Foto: Marco Wille

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