Von Betten-Spenden bis Pizza-Essen Wie ein Zweibrücker Stammtisch Ukraine-Geflüchteten hilft
Zweibrücken · Erst mal organisierte die „Fußballrunde“ Matratzen, jetzt ein Pizza-Essen.
Die „Fußballrunde“ trifft sich regelmäßig in der Zweibrücker Pizzeria Roma zum Fußballgucken. Neuerdings widmet sich der vierköpfige Stammtisch aber noch einer anderen runden Suche – der Hilfe für aus dem Krieg in der Ukraine geflüchtete Menschen.
Los ging das mit ganz praktischer Unterstützung. „Vor vier Wochen kamen die ersten Familien mit 13 Kindern an“, erzählt „Fußballrunde“-Mitglied Horst Kircher. Jemand aus Zweibrücken habe sie an der polnisch-ukrainischen Grenze abgeholt, sie seien dann in Unterkünfte in Niederauerbach und Contwig gekommen. Kircher erfuhr davon von seinem russischsprachigen Nachbarn Sergej Ignatowitsch, der sich als Dolmetscher zur Verfügung gestellt habe, später auch bei Besuchen bei der Ausländerbehörde. „Die Kinder mussten zuerst auf drei Millimeter dünnen Isomatten auf dem blanken Boden schlafen“, erzählt Kircher in einem Telefonat mit dem Pfälzischen Merkur. Die Stammtisch-Runde – zu der neben ihm Francesco Papa, Ralf Bauer und ein Professor der Uniklinik Homburg gehörten – habe deshalb Betten und Matratzen und weitere Sachspenden organisiert, Edeka Ernst spendete Gutscheine, Heiner Semar 150 Euro. „Wir haben auch Laugenbrezeln verteilt, die beim Abiball des Helmholtz-Gymnasiums übrig geblieben waren.“
„Wenn man hört, was die mitgemacht haben, ist das schlimm“, erzählt Kircher über seine Kontakte mit den Geflüchteten. „Die konnten in ihrer Heimat nur das Nötigste packen und mitnehmen.“
Bei den in Zweibrücken und Umgebung ankommenden Ukrainern handele es sich fast ausschließlich um Frauen und Kinder. Um ihnen nicht nur materiell zu helfen, habe man sie auch zum Pizza-Essen einladen wollen, dies aber pandemiebedingt zunächst verschieben müssen. Am vergangenen Dienstagabend war es nun soweit: 39 Geflüchtete trafen sich mit der „Fußballrunde“ zum Essen in der Pizzeria Roma, darunter 13 Kleinkinder. „Wir hatten auch einen kleinen Kleiderbasar aufgebaut, vier Fünftel davon ist weg“, erzählt Kircher. Der Abend sei „richtig gut gelaufen, das ging unter die Haut“. Weitere Unterstützung sei schon geplant, unter anderem bei Arztbesuchen.