Fulminantes Konzert

Zweibrücken · „Ich wollte mal was anderes machen“, begründete der Vorsitzende der Mozartgesellschaft, Walther Theisohn, seinen Plan, das Foyer der Festhalle als Zuschauerraum zu nutzen und den Treppenaufgang als Bühne. Der Plan ging auf. Und die Band rund um Anne Schoenen begeisterte.

Zum Schluss des Konzerts gab es Blumen und Zugaberufe für Sängerin Anne Schoenen und ihre Band "Die Schoenen" - der Auftakt ins neue Jahr hätte für die Mozartgesellschaft kaum besser verlaufen können. Traditionell veranstaltet der Verein das "kleine Neujahrskonzert" in der Festhalle, dieses Mal mit einem interessanten Experiment: Das Foyer der Festhalle diente als Zuschauerraum, der Treppenaufgang als Bühne für die Saarbrücker Band.

"Ich wollte mal was anderes machen", begründete der Vorsitzende der Mozartgesellschaft, Walther Theisohn, seinen Plan. Das funktionierte überraschend gut, die Akustik konnte sich hören lassen und die Sicht war aufgrund der hohen Bühne hervorragend. Nur hätten es vielleicht noch ein paar Stühle mehr sein dürfen; von den 130 Besuchern mussten einige das Konzert stehend verfolgen. "Die Schoenen au cinéma - Chansons zum Verlieben" nannte sich das Programm der frankophilen Band, das aus dem reichhaltigen Fundus der französischen Filmindustrie schöpfte. Viele Kompositionen von Michel Legrand oder Francis Lai gab es da zu hören, die ja auch für einige amerikanische Filme Melodien schrieben. Klassiker wie "La vie en rose" oder "La mer" waren ebenfalls im Repertoire wie ins Französische übertragene Jazz-Standards ("My Favorite Things"). Anfangs zeigten sich die Zweibrücker noch reserviert, dann aber taute das Publikum mehr und mehr auf, mitgerissen vom Temperament und divenhaften Pathos Anne Schoenens, deren Stimme perfekt ins Chanson-Genre passte. Gelungen auch der Einsatz von Schlagzeuger Alexandre Huber, der als echter Franzose die Rolle von Alain Delon beim Duett "Paroles" übernahm und damit punkten konnte. Auch der Rest der Band zeigte keinerlei Schwächen: Akkordeonist Vincenzo Carduccio spielte ebenso souverän seinen Part wie der vielseitige Gitarrist Endi Casper und der solide Bassist Jörg Jenner. Am Ende reichte es aus, ein paar Takte von Edith Piafs "Padam, padam" anzuspielen - und schon sang das Foyer mit. Ingrid Baumann aus Zweibrücken zeigte sich "happy": "Es war großartig, die Sängerin supertoll. Den Akkordeonspieler fand ich wahnsinnig gut. Das hätten wir nicht erwartet!" Auch Kurt Zapf aus Zweibrücken war voll des Lobes: "Es war sehr gut, besonders, weil wir uns vorher nichts darunter vorstellen konnten. Der Rahmen im neuen Stil war auch besser, als ich gedacht hätte."

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