Frohnatur im Geiste der Farben

Ernstweiler · Dietrich Berthold Mayer ist eine Frohnatur – und zudem künstlerisch veranlagt. Beide Eigenschaften kommen seiner Umwelt zugute. Wobei seine kreative Art genau dokumentiert ist: etwa am Ernstweiler Symbolbaum, für den er liebevoll gearbeitete Figuren schuf.

 Dietrich Berthold Mayer neben einem seiner Werke. Foto: Hunsicker

Dietrich Berthold Mayer neben einem seiner Werke. Foto: Hunsicker

Foto: Hunsicker

Man stelle sich vor: Zweibrücken schön angemalt, eine Zier möglicherweise für jeden, der sich für Farben begeistert. Dietrich Berthold Mayer hätte dafür sicherlich viele liebevolle Ideen. Gebürtig aus Rieschweiler-Mühlbach lebt der verrentete Maler zusammen mit seiner Frau in Ernstweiler . Nach seiner Ausbildung in der Schillerstraße bei der Firma Ludwig Mann ging es für Mayer zunächst zur Firma Roth. Es folgte noch so manche Station, bevor er 1995 wegen eines Herzinfarkts aus dem Berufsleben ausscheiden musste.

Dietrich Berthold Mayer ist eine Frohnatur, immer gut gelaunt geht er durchs Leben. Das gefiel 1958 Renate Hauck sofort, die er beim Tanzen kennen lernte, als sie noch fünfzehn war. Und das gleich so gut, dass die beiden nicht lange fackelten: Verlobung mit sechzehn. Mit 19 das erste Kind. Im Laufe der Jahre kommt noch ein zweites Kind hinzu - heute haben sie zudem fünf Enkelkinder.

Mayer ist ein Mann mit vielen Ideen und Talenten, der seinen Tatendrang an einigen Stellen einzubringen weiß. So zum Beispiel beim CGH Clubgemeinschaft Hasensteig (Karnevalsverein) bis 2011, bei dem er 1973 eingetreten ist. Mayer tut sich als Ordensmeister hervor, entwickelt Kostüme für die Männerrevue, bei der er auch mittanzt, und behält die Berichterstattung in der Zeitung über den Verein gut im Auge. Dabei hilft ihm eine weitere Passion, nämlich die Leidenschaft für Photographie. 1978 war er in Zweibrücken laut eigener Aussage der einzige, der den Hallenbadbrand fotografierte. Seine Bilder wurden damals auch von der Feuerwehr angefragt und waren im Rathaus lange ausgestellt. Über 500 Abzüge entstanden, weil die Nachfrage so groß war.

Richtig in Fahrt kam Mayer in Rieschweiler bei der Hechtlocher Theatergruppe. Hier blieb er über zehn Jahre Mitglied - bis 2001. Er beschreibt mit glänzenden Augen die Zeit: "Ich habe für die Theatergruppe immer das Bühnenbild gemalt. Morgens um sechs bis nachts um 24 Uhr ging das dann oft. So ein Baum mit 1000 Blättern, das braucht eben seine Zeit und viel Geduld. Eine ganze Woche lang, so lief das dann oft: mit vollem Einsatz rund um die Uhr." Mayer zeigt dazu reihenweise Bilder aus diversen Alben. Das Bühnenbild ist riesengroß, die einzelnen Teile können nicht in einem Stück bemalt werden. Der passionierte Bühnenbildner verweist in dem Zusammenhang auf die kleinteilige Arbeit mit vielen aufwändigen Arbeitsschritten. Die Fähigkeit, mit viel Geduld als Werk zu gehen, nutzt er auch für die Konstruktion von Papiermodellen. Im Laufe der Jahre entstehen wie von Zauberhand das Ulmer Münster , der Kölner Dom , der Eiffelturm und viele Boote als Papiermodell.

Und wo nimmt er die Ideen für seine Malerei her? Hier kommt seine Neugier voll zum Zuge. Mayer holt sich unermüdlich Anregungen bei Postkarten, in Büchern und allem, was ihm so auffällt in der Zeitung oder bei Ausflügen. Beim Übertragen vom kleinen Format aufs große nutzt er das sogenannte Rasterverfahren. Oft koloriert er dabei frei und füllt die vielen Flächen einzelner Motive nach Lust und Laune. Er malt am liebsten bunt, sehr gerne Blumen und das Ernstweiler Wappen. Was ihn besonders freute, ist die Anfrage und die Umsetzung des Symbolbaumes von Ernstweiler für das Ortskartell unter Regie von Heinz Hofer in 2009. Hier hat er die Figuren entworfen und bemalt.

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