Langjähriger FWG-Fraktionschef Fritz Stauch, Kämpfer für das alte und künftige Zweibrücken, ist tot

Zweibrücken · Im Alter von 88 Jahren ist letzten Donnerstag Fritz Stauch gestorben. Von 1969 bis 1995 vertrat er die FWG (mit der er später brach) im Zweibrücker Stadtrat, lange als Fraktionschef. Auch danach engagierte sich der gebürtige Pirmasenser, der sich schon lange als „waschechter Zweibrücker“ definiert, weiter mit viel Herzblut für die Rosenstadt.

 Fritz Stauch stritt auch für mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung in der Stadtpolitik.

Fritz Stauch stritt auch für mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung in der Stadtpolitik.

Foto: Cordula von Waldow

Immer wieder versuchte der in München diplomierte Bauingenieur konkrete Ideen zur Stadtgestaltung und -entwicklung in die Debatte zu bringen – litt aber offen darunter, dass seine Ausarbeitungen weitgehend ignoriert worden seien. So zog Stauch 2005 in seinem Buch „Die Zeit der Elephanten“ eine bittere Bilanz seines politischen Wirkens, verbunden mit deutlichen Vorwürfen an die ewige Große Koalition im Stadtrat, welche öffentliche Debatten behindere. Tatsächlich aber hat Stauch einiges erreicht. Nicht nur, indem er durch seine pointierten, kritisch-konstruktiven Beiträge eben oft Debatten belebte. Sondern auch durch handfeste Erfolge wie die Sanierung des Wittelsbacher Brunnens am Mannlichplatz. Stauch legte auch immer wieder mal selbst Hand an, um das Stadtbild zu verschönern, pflanzte etwa wilden Wein an der grauen Betonmauer im Bahneinschnitt. Auch ein Buch über „Wege um Zweibrücken“ veröffentlichte der begeisterte Wanderer. Besonders intensiv setzte sich Fritz Stauch dafür ein, historisch bedeutende Zweibrücker Anlagen wie die Fasanerie oder den Rosengarten zu bewahren und zu pflegen. Bei aller Liebe zum Alten blieb Stauch dabei stets auch zukunftsorientiert. In Gesprächen, etwa zu runden Jubiläen, blickte er lieber voraus als zurück. „Schreiben Sie keinen normalen Lebenslauf über mich 80-Jährigen“, bat er etwa 2009, „lassen Sie mich lieber ein bisschen in die Zukunft blicken“. So kann denn Zweibrücken auch nach seinem Tod weiter von Fritz Stauch profitieren – durch die gemeinsam mit seiner Ehefrau gegründete „Hanne- und Fritz-Stauch-Stiftung zur Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, von Kunst und Kultur, der Rose in Gärten und öffentlichen Anlagen, der Pflanzenzucht und der Heimatpflege und Heimatkunde vorwiegend in der Region Zweibrücken“.

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