Frischzellenkur für alte Beziehung

Zweibrücken · Seit 1959 besteht bereits die Städtepartnerschaft zwischen Zweibrücken und Boulogne-sur-Mer in Frankreich. Zeit, dass diese Beziehung neue Impulse erhält, findet Berni Düker. Das SPD-Stadtratsmitglied, selbst seit 1974 in dieser Städtepartnerschaft engagiert, hat dazu einen Verein ins Leben gerufen.

 Auch die Mitglieder der Stadtkapelle Zweibrücken pflegen die Beziehungen mit Boulogne-sur-Mer. Das Foto zeigt Mitglieder der Stadtkapelle in Boulogne-sur-Mer vergangenes Jahr bei einem Empfang in der französischen Stadt. Foto: pma

Auch die Mitglieder der Stadtkapelle Zweibrücken pflegen die Beziehungen mit Boulogne-sur-Mer. Das Foto zeigt Mitglieder der Stadtkapelle in Boulogne-sur-Mer vergangenes Jahr bei einem Empfang in der französischen Stadt. Foto: pma

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Alte Liebe rostet nicht. Aber manchmal tut ihr eine Frischzellenkur doch gut. Davon ist Berni Düker überzeugt. Die Partnerschaft zwischen Zweibrücken und der französischen Stadt Boulogne-sur-Mer sei eine schöne Sache - aber die Beziehung sei halt in die Jahre gekommen und habe vielleicht im Auge des einen oder anderen nicht mehr den früheren Glanz, so Düker.

Das Zweibrücker SPD-Stadtratsmitglied will dem entgegenwirken - und hat den "Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft zwischen den Städten Zweibrücken und Boulogne" ins Leben gerufen. Neue Impulse für die Partnerschaft, lautet das Leitmotiv, betont Düker. Der Zweibrücker ist erster Vorsitzender des Vereins - und der "Ideengeber", wie Düker seine Aufgabe selbst beschreibt.

Für ihn ist die Sache eine Herzensangelegenheit. "Ich war 1974 zum ersten Mal in Boulogne", blickt Düker zurück. "Das war im Rahmen einer Jugendbegegnung zwischen beiden Städten."

Viel Wasser ist seitdem den Schwarzbach hinuntergelaufen. Manches werde halt selbstverständlich, verliere irgendwann ein wenig die Attraktivität, ist sich Düker bewusst. Wehmütig denkt er an die Glanzzeiten der Partnerschaft zurück: "In den 70er Jahren sind wir zu einem Treffen mit zehn Bussen beziehungsweise mit einem Sonderzug von Zweibrücken nach Boulogne gefahren."

Dies ist Vergangenheit. Aber nun soll der frisch gegründete Verein (wir berichteten bereits kurz) sozusagen eine Frischzellenkur vornehmen. Düker ist mitnichten Einzelkämpfer. "Wir haben bereits rund 35 Mitglieder im Verein", berichtet er stolz. Das Stadtratsmitglied stellt klar: "Wir wollen mit unseren Aktivitäten die Stadt bezüglich der Pflege der Städtepartnerschaft entlasten. Aber wir wollen sie keineswegs aus der Verantwortung entlassen!" Das Rathaus der Rosenstadt sei in erster Linie für die Beziehung zu Boulogne-sur-Mer verantwortlich, allerdings wollen Düker und seine Mitstreiter dabei helfen. "Damit das politisch ausgewogen geschieht, damit alles neutral ist, ist Gertrud Schiller von der CDU meine Stellvertreterin", sagt Düker. Schiller spreche sehr gut französisch, sie habe sich selbst mit ihrem inzwischen verstorbenen Gatten Eckhart viele Jahre lang als Pateneltern für zwei Kinder aus Boulogne engagiert.

Der Verein werde jetzt auf andere Vereine zugehen, um auszuloten, inwiefern sich diese bei der Pflege der Städtepartnerschaft einbringen wollen, nennt Düker einen der ersten Schritte. Die Fechter der VTZ, der Judoclub Zweibrücken , der TSC hätten hier viel Engagement vorzuweisen, auch die Reiter oder Wassersportfreunde seien diesbezüglich zu nennen. Auch mit dem Kulturverein, der Feuerwehr oder der Stadtkapelle wolle sein Verein sprechen und ausloten, wie die Partnerschaft zu der französischen Stadt intensiviert werden könne, so Düker.

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HintergrundZwischen den beiden Städten Zweibrücken und Boulogne-sur-Mer gibt es alle zwei Jahre in der Pfingstzeit eine Begegnung. Im vergangenen Jahr waren Gäste aus Boulogne zu Gast in der Rosenstadt. 2017 findet die nächste Begegnung statt, dann sind Zweibrücker in der französischen Stadt am Ärmelkanal. In den stärksten Zeiten der Städtepartnerschaft fanden die Treffen sogar jährlich statt. eck

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