Pünktlich zur Adventszeit Das Diedo-Weihnachtslied

Zweibrücken · Die Mitglieder des Frauenkabaretts haben eine Single zum Fest aufgenommen – die Inspiration kam in Marokko.

 Die Diedos, ganz festlich.

Die Diedos, ganz festlich.

Foto: Hadi Hajdarevic

„Bald schon ist Weihnacht“, singt Doris Köppner, „da ist uns ein Heiland geboren, der hat allen Menschen die Hoffnung gebracht“. In nur gut sechs Wochen hat Diedo, das Frauenkabarett aus Zweibrücken, das erste Weihnachtslied auf den Markt gebracht. „Das war ein Parforceritt“, lacht Doris Köppner, die, wie alle Stücke des satirischen Quintetts, auch dieses Lied getextet, komponiert und arrangiert hat. „Wir haben uns damit beim Weihnachts-Songcontest von SWR 1 beworben. Außerdem soll im Advent unsere Single-CD fertig sein“, erklärt die 58-jährige Songwriterin die Eile. Denn Diedo hatte diesen Auftritt keineswegs geplant. Ebenso wenig, wie Doris Köppner je von einem Weihnachtslied geträumt hatte.

Doch auf ihrer Reise mit dem Wohnmobil quer durch Marokko vor zwei Jahren kam ihr plötzlich die Idee. „Wir sind durch ganz abgelegene Landstriche gefahren. In einer wie ausgestorbenen wirkenden Landschaft hin und wieder ein Hirte mit seiner Schafherde und dann wieder eine (verschleierte) Frau, die auf ihrem Esel daherkam. Irre!! Das erinnerte mich tatsächlich an die Weihnachtsgeschichte“, beschreibt sie. Bei 30 Grad Hitze fing Doris Köppner an zu schreiben, denn „mir kam es manchmal vor, als sei ich im Jahr ‚Null‘ angekommen“. Text und Melodie liefen ihr parallel durch den Kopf. „Sechs Wochen lang habe ich jeden Tag auf den langen Fahrten gesungen, um das Lied zu behalten“, erinnert sie sich an den Entstehungsprozess. Zu Hause feilte die examinierte Musikassistentin am Text und begann, auf ihrem Computer neben der Melodie auch die Instrumentalbegleitung und zwei weitere Stimmen zu komponieren. Dann verschwand der Song in der Schublade. Erst in diesem Sommer probierte sie das Lied gemeinsam mit den Diedo-Frauen – der Zweibrückerin Sonja Hahn, der schwäbischen Wahlpirmasenserin Annette Könnel, sowie den Saarländerinnen Linda Panter und Silke Freudenberg – aus. Alle waren so berührt, dass sie beschlossen, das ‚Ding’ zu produzieren. Wie in allen ihren Titeln vermittelt Doris Köppner auch hier eine ganz klare Botschaft, allerdings direkt und nicht auf komödiantische Art.

„Bald schon ist Weihnacht“ hat alles, was ein gutes Weihnachtslied braucht: Beliebte, traditionelle Bilder von Weihnachtsplätzchen, Schneeflocken, Kerzenschein und Tannenduft. Doch Doris Köppner erinnert an den Sinn des Christfestes. Die zweite Strophe und der Refrain enthalten ganz klar die Aufforderung zu Frieden und Gemeinsamkeit. Trotz des klassischen Ansatzes mit einer eingängigen Melodie, Glöckchen und großen Gefühlen, allerdings ohne übertrieben schmalzig auf die Tränendrüsen zu drücken, ist das Lied gleichzeitig modern. Das liegt zum einem am Rhythmus, vor allem jedoch an dem synkopischen Nachsing-Chor. Jede Sängerin erhält ihren Solo-Part, was Abwechslung in das Klanggefüge bringt. In einer Familienproduktion nahm Doris Köppners Sohn Kevin als Tontechniker den Titel im Kölner Studio auf. Hadi Hajdarevic, Schwiegersohn von Annette Könnel, produzierte als Diplom-Mediendesigner einen Videoclip. Bei „Lösch für Freunde“ und im Kloster Hornbach fand sich die perfekte Location für Annette Könnels Drehbuch. In einem Tonstudio in Pirmasens wurde gemixt und gemastert. Seit letzter Woche ist das Video auf Youtube veröffentlicht. „Jetzt warten wir auf die Zusage, dass wir beim Weihnachts-Songcontest auf SWR 1 mitmachen dürfen“, sagt Doris Köppner. „Dabei sein ist alles“, hofft das Qunitett dennoch auf einen guten Platz in einer der drei Vorrunden. „Wenn dann alle, die Diedo kennen und mögen, für uns abstimmen, haben wir vielleicht sogar Chancen auf das Finale.“

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