Fotofreunde Homburg-Zweibrücken Faszination Foto bleibt ungebrochen

Zweibrücken/Homburg · Die Fotofreunde Homburg-Zweibrücken haben sich vor fast 70 Jahren gegründet, um mit und von Gleichgesinnten zu lernen und auf Fotosessions zusammen Spaß zu haben. Das gilt bis heute. Zudem sind sie erfolgreich bei Wettbewerben und Ausstellungen.

Mitglieder der Fotofreunde Homburg-Zweibrücken: Patrick Kalleicher (stellvertretender Vorsitzender), Georg Detsch, Michael Hemm, Sandrino Luchini (Clubvorsitzender), Bernhard Fass (stehend v.l.) sowie sitzend Peter Bauer (2. Kassenwart), Reiner Fuchs (1. Kassenwart), Axel Birtel (v.l.).

Mitglieder der Fotofreunde Homburg-Zweibrücken: Patrick Kalleicher (stellvertretender Vorsitzender), Georg Detsch, Michael Hemm, Sandrino Luchini (Clubvorsitzender), Bernhard Fass (stehend v.l.) sowie sitzend Peter Bauer (2. Kassenwart), Reiner Fuchs (1. Kassenwart), Axel Birtel (v.l.).

Foto: Cordula von Waldow

„Alles Geschmackssache.“ Diese Aussage gilt nur bedingt, wenn die Fotofreunde Homburg-Zweibrücken (FFHZ) jeden Mittwochabend ihre Fotos besprechen. „Natürlich spielt der emotionale Effekt eine wichtige Rolle.“ Darin sind sich die rund 20 Amateurfotografen, die alle über fundiertes Wissen und größtenteils langjährige Erfahrung verfügen, einig. Doch gibt es, neben dem berühmten „Goldenen Schnitt“ von Leonardo da Vinci, verschiedene Parameter, nach denen die Qualität eines Fotos nach dem BIT-System bewertet wird.

Alle vier Wochen konkurrieren die dann Anwesenden um das „Foto des Monats“. Jeder wählt dafür ein aus seiner Sicht besonders gelungenes Foto aus – ein aktuelles oder eines aus dem bei jedem schier unerschöpflichen Archiv – und präsentiert es der Gruppe. Nacheinander werden die auf DIN A3 ausgedruckten Fotos auf einer Staffelei vor weißem Hintergrund gezeigt. Kommentarlos. Jeder erhält einen Chip, mit dem er zum Abschluss seinen auf dem großen Tisch ausgelegten Favoriten kennzeichnet.

Nicht selten eine Herausforderung, wie sich im Oktober zeigte. Vielfach haben die sieben Fotografen Landschaftsaufnahmen ausgewählt: von einer gemeinsamen Fototour im frühen Morgen bei Nebel und Sonnenaufgang an den Schlüsselfels mit Blick auf Burg Berwartstein, Urlaubsmotive von Zypern oder der niederländischen Zeelandküste mit Sonnenuntergangs-Szenarien, eine außergewöhnliche Lichtspiegelung durch die Fenster der Alten Schmelz in St. Ingbert bis hin zu Fotos aus dem Bereich Technik – wie eine funkensprühende Schleifszene oder ein blauer, mit Lichteffekten strahlender Wasserhahn als Großaufnahme. Ein Bild so faszinierend wie das andere, wenngleich aus teilweise unterschiedlichen Gründen.

Nachdem jeder gewählt hatte, wurden die Fotos noch einmal einzeln besprochen. Dabei behielten Anerkennung, Respekt und Wertschätzung deutlich die Oberhand vor wohlwollenden Anregungen, wobei die Fotos technisch durchweg die volle BIT-Punktzahl erreicht hätten (siehe Info). Jeder begründete, weshalb er sich diesmal für oder auch gegen ein Foto als Favorit entschieden hatte. An diesem Abend siegten mit drei von sieben Chips die Kiefern im Sonnenuntergang vor einem See in Zypern, die Michael Hemm auf einer Fahrt aus dem Auto heraus verewigt hatte.

Dass eine Auswahl der Tagesform wie der Konkurrenz unterliegt, zeigte die Tatsache, dass das Bild von Sandrino Luchini, ein goldfarben leuchtender Nebel über den Wipfeln des Pfälzerwaldes, das sogar mit einer Annahme beim Bundesfotowettbewerb belohnt wurde, an diesem Abend leer ausging.

Traf sich der 1955 gegründete Club angesichts der Altersspanne von Mitte 40 bis über 90 seit Beginn der Corona-Zeit zunächst online, haben sich die Mitglieder jetzt auf einen Wechsel von Präsenz und online geeinigt, um auch den persönlichen Kontakt zu pflegen. Es gibt längerfristig geplante und organisierte Foto-Ausflüge sowie auch kurzfristige Rundrufe: „Morgen fahre ich dorthin – wer kommt mit“.

Ab und an werden im Clubraum im Untergeschoss der Paul-Weber-Schule Homburg sogar technische Feldexperimente durchgeführt – alles aus Spaß an der Freude und um sich selbst in seinem Hobby auszuleben. Dabei haben die FFHZ schon Bilder für die Sundahl-Ausstellung im Zweibrücker Stadtmuseum geliefert, erfolgreich an diversen Fotowettbewerben teilgenommen oder eigene Ausstellung zumeist in der Region organisiert. „Der Spaß steht im Vordergrund. Für uns alle ist es ein Hobby, das wir gemeinsam pflegen“, beschreibt der Vorsitzende, Sandrino Luchini.

Geteilt werden Ideen und Inspirationen, technische Tipps und die Freude am gelungenen Werk, wobei der künstlerische Aspekt eine bedeutende Rolle spielt. Die Motive reichen von Landschaft und Natur, Architektur oder Technik bis hin zu Stillleben oder „Straßengeschichten“. Weniger fokussiert werden zur Zeit Porträt-Aufnahmen. Willkommen ist jeder, der Freude hat am Fotografieren und am freundschaftlichen Austausch, ganz gleich mit welchen Motivvorlieben, ob Einsteiger, Wieder-Einsteiger oder Dauer-Amateur.

Was auffällt und bedauert wird: Bei den Fotofreunden Homburg-Zweibrücken herrscht Frauenmangel. Dabei ist die andere, weibliche Sichtweise ebenso erwünscht, wie willkommen.

Die Fotofreunde treffen sich jeden Mittwoch von 19 bis etwa 21 Uhr in der Paul-Weber-Schule Homburg im wöchentlichen Wechsel zwischen Präsenz- und digitalem Clubabend. Kontakt: Sandrino Luchini, sa-luchini@t-online.de

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