Fossilien ruhen im Museumsdepot

Zweibrücken · So hatte sich der Mineraliensammler Philipp Loch das Schicksal seiner Spende an die Stadt Zweibrücken wohl nicht vorgestellt: Seit nunmehr acht Jahren stauben die rund 4000 Exponate im Depot vor sich hin.

"Die Sammlung muss vielleicht nicht komplett gezeigt werden. Aber zumindest ein Teil sollte ausgestellt werden", fordert Fritz Stauch, die naturwissenschaftliche Sammlung von Philipp Loch wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gleichzeitig könne die Stadt damit an den "großzügigen Spender" erinnern. Loch habe die Sammlung von Fossilien, Mineralien und Schmetterlingen der Stadt geschenkt, damit sie gezeigt werde.

Doch seit rund acht Jahren ruhen die Exponate eingepackt im Depot des Stadtmuseums in der Gasstraße. "Die Stücke wurden eingepackt und eingelagert", bestätigt Stadtsprecher Heinz Braun. "Wir haben einfach keinen Platz, die Sammlung auszustellen." Und in der Dauerausstellung im Obergeschoss des Stadtmuseums mit den Schwerpunkten Barockzeit und Demokratiegeschichte könne die Sammlung Loch nicht aufgenommen werden. Dazu wurden die Räume im Erdgeschoss für die Sonderausstellungen benötigt. Die wechselnden Ausstellungen hatte die Museumsleiterin Charlotte Glück-Christmann jüngst im Kulturausschuss als notwendig genannt, um das Museum zu beleben. Das sei Konzept des Stadtmuseums.

An dem Konzept möchte Stauch auch nichts ändern. Allerdings gebe es in dem Gebäude Herzogstraße 9-11 Platz für die Fossilien- und weitere Einzelsammlungen. "Die Stadtbücherei muss raus", wiederholt er eine ältere eigene Forderung. "Im Museum sollen nur Museumsstücke stehen." Stauch schlägt vor, dass das Stadtmuseum in das Gebäude der früheren Hauptschule Nord an der Hofenfelsstraße umzieht. Dort ist die Jugendbücherei beheimatet.

"Das Gebäude steht für das Stadtmuseum nicht zur Verfügung", entgegnet Stadtsprecher Heinz Braun. Die Räume in der Schule würden für die IGS Contwig benötigt. Nach den Plänen der Stadt und des Landkreises Südwestpfalz soll die Orientierungsstufe der IGS nach Zweibrücken ausgelagert werden (wir berichteten). Eine endgültige Entscheidung steht noch aus. "Wenn jemand privat einen Ausstellungsraum findet, wird die Stadt das wohlwollend prüfen." Die Sammlung hatte bereits drei Standorte. Ab Oktober 1981 war die Ausstellung mit 4000 Exponaten in einem Klassensaal des Helmholtz-Gymnasiums an der Hofenfelsstraße untergebracht. Zweieinhalb Jahre später, im März 1984, zog die Sammlung in den Pavillon auf dem Schulgelände. Im Frühjahr 2003 war der nächste Umzug in das Gebäude an der Poststraße in die Räume des Offenen Kanals. Zunächst konnte der ehrenamtliche Museumsleiter Klaus Hasemann damit "noch leben". Doch nach drei Jahren nicht mehr und er beendete sein Engagement. Und die Sammlung wurde eingepackt.

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