Forderung nach Denkmalschutz wird lauter

Zweibrücken. Gut Ding will Weile haben, heißt es so schön. Doch für den Rosengarten gilt dieses Sprichwort nicht. Das unterstreichen Roswitha Chéret und Georg Dhom im Gespräch mit dem Merkur. Gartenbau-Experte Dhom hatte bereits im Dezember in unserer Zeitung an die Stadt appelliert, den Antrag zu stellen, den Rosengarten unter Denkmalschutz zu stellen

 Ein architektonisches Kleinod: Das "Café Dornröschen", in dem heute Souvenirs verkauft werden. Foto: Marco Wille

Ein architektonisches Kleinod: Das "Café Dornröschen", in dem heute Souvenirs verkauft werden. Foto: Marco Wille

Zweibrücken. Gut Ding will Weile haben, heißt es so schön. Doch für den Rosengarten gilt dieses Sprichwort nicht. Das unterstreichen Roswitha Chéret und Georg Dhom im Gespräch mit dem Merkur.Gartenbau-Experte Dhom hatte bereits im Dezember in unserer Zeitung an die Stadt appelliert, den Antrag zu stellen, den Rosengarten unter Denkmalschutz zu stellen. Bauamtsleiter Gebhard Morscher hatte daraufhin erklärt, es gebe "Überlegungen", diesen Antrag bei der Landesdenkmalbehörde zu stellen. Aber da die Stadt Eigentümer der Anlage sei, habe sie in Sachen Veränderungen an dem Park ohnehin das Heft in der Hand, es sei daher nicht zwingend, diesen Antrag zu stellen. Dhom ist das zu vage. Ebenso Roswitha Chéret (Foto: eck). Die Zweibrücker Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalpflege schließt sich nun Dhoms Forderung an. "Es muss etwas geschehen", mahnt sie. In den vergangenen Jahren habe es gravierende Einschnitte an dem Garten gegeben, sagt sie und nennt als Beispiele den Musikpavillon und die danebenliegenden Sozialräume. Gerade dieser Musikpavillon ist Chéret und Dhom ein Dorn im Auge. "Das ist ein Pavillon, der keiner ist", ärgert sich Chéret; Dhom pflichtet bei: "Den Namen ,Pavillon' hat er nicht verdient." Das sei eher eine Art "Schalltrichter". Dhom will aber nicht verhehlen, dass die Klobigkeit des Pavillons "durch optische Raffinessen gemildert wurde". Nichtsdestotrotz: Der Musikpavillon belege, dass der Rosengarten jederzeit erheblichen Veränderungen unterworfen werden könne - weil das Regulativ Denkmalschutz fehle. Und schützenswert sei der Park unbedingt. Der Stil der 50er Jahre durchströme noch immer diese Anlage, die Handschrift des früheren, hoch angesehenen Gartendirektors Oskar Scheerer, etwa das Mäuerchen aus Buntsandstein oder die Betonringe (beides entlang des Guldenweges) seien eine Aufwartung Scheerers an die "Stuttgarter Schule", schwärmen Chéret und Dhom. Auch das Kleinod Café Dornröschen gelte es, zu bewahren. "Die Stadt könnte den Denkmalschutz clever vermarkten. Das ist doch was, wenn man sagen kann: ,Der Rosengarten ist etwas Besonderes, der steht unter Denkmalschutz'", argumentiert Chéret.

Sie und Dhom wollen nicht verhehlen, dass es in den letzten Jahren auch sehr positive Eingriffe auf den Garten gab, dass das Team um Stadtgartenbaumeister Heiko Hübscher großen Ehrgeiz daran setze, den Kulturpark im rechten Licht erscheinen zu lassen. Aber nur der Denkmalschutz könne das Bestehende dauerhaft bewahren. Bei aller Überzeugung - eine Ungewissheit gebe es schon, gestehen Chéret und Dhom. "Es kann nicht definitiv gesagt werden, dass das Landesdenkmalamt dem Antrag auf Denkmalschutz zustimmen würde." Aber dann hätte die Stadt immerhin ihr Bestes gegeben. Und das müsse sie eben so schnell wie möglich tun. "Es kann Jahre dauern, bis über einen solchen Antrag entschieden wird", weiß Denkmalschützerin Chéret aus ihrer Erfahrung.

Dhom ergänzt: "Schon deshalb sollte die Stadt nicht unnötig Zeit verstreichen lassen, damit der Rosengarten 2014, wenn er 100 Jahre alt wird, unter Denkmalschutz steht." "Die Stadt könnte den Denkmalschutz clever vermarkten."

Denkmalschützerin

Roswitha Chéret

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