Förderverein Fasanerie Schöne Palisaden statt häßlichem Bauzaun

Zweibrücken · Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Fasanerie wurden weitere Bauvorhaben an dem historischen Erbe diskutiert. Besonders der neue Bauzaun stört die Vereinsmitglieder.

 Der Förderverein Historische Fasanerie will den Bauzaun durch einen hölzernen Palisadenzaun ersetzen.

Der Förderverein Historische Fasanerie will den Bauzaun durch einen hölzernen Palisadenzaun ersetzen.

Foto: Cordula von Waldow

Mit konkreten Aufträgen für den Vereinsvorsitzenden Wolfgang Ohler endete die Jahreshauptversammlung des Fördervereins Historische Fasanerie am Dienstagabend in Valentins Wirtshaus an der Schließ. Neun der insgesamt 90 Mitglieder ließen sich über Baufortschritte und Bauvorhaben an dem historischen Erbe informieren.

Im vergangenen Jahr war die Abschlusskante des Wasserlaufs an der oberen Terrasse mit Sandsteinblöcken eingefasst worden und fand allgemeine Zustimmung. Außerdem wurden die „hässlichen“ Betonblöcke zwischen Rasenkante und Schotterfläche durch ein niedriges Stahlband ersetzt. „Das sieht man gar nicht“, stellte Denkmalschützerin Roswitha Cheret fest. „Das ist gewollt“, erläuterte der Vorsitzende. Er habe das Stahlband „unsichtbar“ in Auftrag gegeben.

Mehrfach war die Diskussion über die Gestaltung zwischen dem gemeinnützigen Verein, dem Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) und dem Denkmalschutz hin und her gegangen. Statt der geplanten, verlängerten Einfassung mit Sandsteinen, hatte sich der Verein letztlich der UBZ-Vorgabe mit der Stahlkante gebeugt. Obwohl man nicht viel sehe, bezifferte Wolfgang Ohler die Baumaßnahme auf über 17 000 Euro „inklusive der beiden Bänke, die sich der UBZ von uns gewünscht hat“. Der Vorstand wurde für seine gute Arbeit einstimmig entlastet.

Unmut gab es wegen des erneut aufgestellten Bauzauns zur Absicherung der Ruine. An einer unteren Kante waren im September 2018 nach Aussage von Wolfgang Ohler, Steine in Kniehöhe heraus gebrochen. „Lediglich aus der ,Tapete’, der aufgemauerten Steinwand, denn nach dem Gutachten von Professor Schwing ist die Ruine selbst statisch einwandfrei“, beschrieb der Vorsitzende den Schaden. Er zitierte aus einem regen E-Mail-Schriftwechsel mit Jörg Müller vom UBZ. Auf Drängen des Vereins wurde der Gutachter erneut zu einem Ortstermin geladen und bestätigte die Stabilität. Allerdings sei damit zu rechnen, dass erneut einzelne Steine aus der „Tapete“ fallen könnten, was eine Trümmer-Sicherung erfordere. Als Alternativen stünden ein provisorische Absicherung und die Erneuerung und bessere Verankerung der Gesamten „Tapete“ oder ein dauerhafter Schutz durch einen transparenten, schöner Palisadenzaun zur Wahl. „Die Erneuerung kostet rund 420 000 Euro. Das ist eine utopische Summe“, begründete Wolfgang Ohler seinen Vorschlag mit dem Palisadenzaun, um Spaziergänger vor herabfallenden Steinen zu schützen. In einem Ortstermin gemeinsam mit dem Bauausschuss Mitte April solle darüber entschieden werden. Es ergab sich eine längere Diskussion. „Das Geld hat doch niemand. Die Taktik ist, den hässlichen Bauzaun ewig stehen zu lassen“, befürchtet nicht nur Wolfang Ohler. Mit einem Holzzaun in einem gebührenden Abstand sei die Optik deutlich besser. Er habe bereits zugesagt, dass der Verein die Reparatur an der „Tapete“ übernimmt.

Um diese langfristig zu stabilisieren, müssten die Steine besser mit dem Mauerwerk verankert werden, schlug Gerhard Hertz vor. Da die Mauer aktuell an der unteren Plattform am Weiher Steine verliere, könne zunächst ausreichen, dort einen hölzernen Palisadenzaun vom Fuß der Treppe bis zur Weiherumrandung zu ziehen. „Das stört am wenigsten. Der Blick von der anderen Seite über den Bach ist frei und dorthin geht normalerweise ohnehin niemand“, war sich die Versammlung rasch einig, einen guten Lösungsvorschlag gefunden zu haben.

Und noch zwei weitere Bauvorhaben soll der Vorsitzende mit in sein Gespräch mit dem UBZ nehmen: Der Förderverein Historische Fasanerie will die Lücke in der Brüstung zwischen den Ruinen schließen und den Wasserlauf an seinem Ende an Stelle des Betonbetts in hoch stehende Sandsteine fassen, passend zu dem neuen Sockel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort