Kommentar zur AOK-Schließung Fördert die Richtigen!

Mittwochabend, Zweibrücker Rathaus, Hauptausschuss: Die Stimmung im Ratssaal ist wie mein Bizeps, wenn ich netten Damen, die nach dem Weg fragen, die Richtung weise: ziemlich angespannt. Zuvor lag die emotionale Wucht der Sitzung noch gleichauf mit einer Packungsbeilage für Nasenspray.

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Foto: SZ/Lorenz, Robby

Aber beim Thema AOK-Resolution erhitzten sich die Gemüter. Und das ist gut so – zeigt es doch, dass man es im Rathaus nicht schulterzuckend hinnehmen will, dass sich eine Krankenkasse aus ihrer sozialen Verantwortung stiehlt und ihre örtliche Filiale zum Jahresende dichtmacht. „Flagge zeigen“ oder „Nicht alles gefallen lassen“, lauteten Forderungen im Ratssaal. Daneben fiel aber auch das kuriose Wort „Wirtschaftsförderung“. Auch wenn SPD-Fraktionschef Stéphane Mouline damit keine finanzielle Unterstützung meinte, wie er später auf der Facebook-Seite erläuterte, sondern, „nur“ dass man der AOK bei der Suche nach einer kostengünstigeren Unterkunft unter die Arme greift, bleibt ein fader Beigeschmack. Gefördert werden sollten Existenzgründer oder Unternehmen mit tollen Ideen, die auf das nötige Know-how angewiesen sind. Das ist eine Krankenkasse, die bundesweit einen dreistelligen Millionenüberschuss macht und die in Zweibrücken eine aus ihrer Sicht unrentabel gewordene Zweigstelle abschneiden will, ganz sicher nicht.

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