Flughafen schlägt neues Erfolgs-Kapitel aufKurzer Weg zum BruderFlughafen-Verkauf: Nichts entschieden

Zweibrücken. Unter einem Wasserbogen aus den Rohren der Flughafen-Feuerwehr rollt der Ryanair-Flug 5554 auf seinen Platz am Ankunftsterminal des Zweibrücker Flughafens. Zehn Minuten früher als geplant

Zweibrücken. Unter einem Wasserbogen aus den Rohren der Flughafen-Feuerwehr rollt der Ryanair-Flug 5554 auf seinen Platz am Ankunftsterminal des Zweibrücker Flughafens. Zehn Minuten früher als geplant. Damit unterstreicht die irische Niedrigpreis-Fluggesellschaft gleich bei der ersten Landung in Zweibrücken den Satz der Sales- und Marketingmanagerin Anja Seugling: "Wir sind die pünktlichste Airline."Zur geplanten Landezeit hatten schon viele Fluggäste pfälzischen Boden betreten. Zwei fielen dabei sogar unfreiwillig auf die Knie. Das Empfangskommitee des ersten London-Flugs mit Wirtschaftsminister Hendrik Hering, Oberbürgermeister Helmut Reichling, Landrat Hans Jörg Duppré und Rosenkönigin Rosalie I. begrüßt die Gäste in der Rosenstadt.Damit werde "der Erfolgsstory Flughafen Zweibrücken ein weiteres Kapitel hinzugefügt", sagt der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering bei der Pressekonferenz. Der Flugbetrieb sei eine tragende Säule des Konversionsprojekts und Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. So gebe es auf dem Gelände des früheren Militärflugplatzes inzwischen 2600 Arbeitsplätze. Die Flughafen-Gesellschaft erwartet in diesem Jahr über 300000 Fluggäste.Ryanair rechnet nach Aussage von Anja Seugling mit 100000 Fluggästen auf der London-Route. Dabei setzt die Sales-Managerin auf das pfälzische, saarländische und französische Einzugsgebiet. Dazu merkt Hering an, dass am Montag die London-Linie von Saarbrücken eingestellt worden sei. Das "effektive und kostengünstige Arbeiten" nennt Flughafen-Geschäftsführer Werner Boßlet als Vorteil des Zweibrücker Flughafens. Das Engagement zeigt dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der Flughafen-Gesellschaft, Hans Jörg Duppré, dass der Flughafen inzwischen attraktiv geworden sei für weitere Linien. Er erwartet durch die Verbindung ganz neue Gäste in der Region. Auch Oberbürgermeister Helmut Reichling freut sich über die Verbindung und hofft, dass die Menschen diese so annehmen wie die Berlin-Linie. >Seite 18: Bericht und MeinungZweibrücken. Für das Ehepaar Brenda und Terry Broomhall aus Essex in Südengland ist die Pfalz nicht unbekannt. Der Bruder Terrys lebt in Pirmasens. "Sonst sind wir immer mit dem Auto hierher gekommen", sagte Terry Broomhall. "Mit dem Flugzeug geht das alles viel schneller." Damit hat die neue Flugverbindung die ersten Stammgäste gewonnen. Das Ehepaar ist von Essex auch ganz schnell auf dem Flughafen London-Stansted. Und auch von Zweibrücken nach Pirmasens sei es nicht mehr weit.Das Ehepaar kündigte nach dem ersten Flug von London nach Zweibrücken an, jetzt öfter in die Pfalz zu kommen. Es gebe für die beiden noch vieles zu sehen, sagte Terry Broomhall. Sie wurden bei der Ankunft auch mit Informationsmaterial über die Region versorgt. Was sie sich genau ansehen, konnten die beiden nicht sagen. "Zuerst wollen wir meinen Bruder treffen", verabschiedete er sich. sfZweibrücken. Der Zweibrücker Flughafen steht zum Verkauf. "Es ist noch keine Entscheidung gefallen", erklärte Wirtschaftsminister Hendrik Hering auf Nachfrage des Pfälzischen Merkur. Die türkische Airport Holding TAV sei wie die bereits genannte Fraport AG eine der Gesellschaften, die sich bei der europaweiten Ausschreibung beworben haben. Am 21. Juli endete die Ausschreibungszeit für den Kauf und den Betrieb (wir berichteten). Seitdem prüft das Wirtschaftsministerium die Angebote "mehrerer namhafter Firmen". Nach Angaben Herings seien noch zwei oder drei in der engeren Auswahl. Das Ministerium sieht sich auch nicht unter Druck. Deshalb werde es nicht wie ursprünglich geplant noch in diesem Jahr eine Entscheidung geben. Die Verlängerung der Entscheidung passe zum Wunsch der Bieter, die eine längere Frist wünschten. Die gegenwärtige Finanzkrise schaffe weitere Optionen, um Geld anzulegen. Der Minister betonte das entscheidende Kriterium beim Verkauf: "Der Käufer muss in fünf Jahren 40 Millionen Euro in den Flughafen investieren." Nach dem Verkauf bleiben noch 25,1 Prozent in den Händen der jetzigen Eigentümer, dem Land und dem Zweckverband Entwicklungsgebiet Flughafen, 100-prozentiger Eigentümer des Betreibers der Flughafen Zweibrücken. sf

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