Flughafen-Pleite: Der Gutachter lag völlig daneben

Der "Mythos Zweibrücken", er lebt. Auch wenn der Erfinder dieses Begriffs, Helmut Reichling, sich aus dem politischen Leben zurückgezogen hat. Als ein Kernelement dieses Mythos hatte der vormalige Oberbürgermeister definiert, dass trotz großer Krisen Zweibrücken immer wieder wie ein Phönix aus der Asche auferstanden ist. Daran habe ich mich diese Woche wieder erinnert gefühlt.

Nach dem Aus für den Flughafen Zweibrücken Ende 2014 waren die Befürchtungen groß gewesen - ein Gutachter hatte sogar den Verlust von 1000 Arbeitsplätzen, die direkt oder indirekt am Flugbetrieb hingen, für den Fall einer Schließung prophezeit. Das war zwar wohl eine politisch gewollte Übertreibung. Aber dass es mit den Arbeitsplätzen nach dem Ende des Linienflugbetriebs sogar a u f w ä r t s geht - wer hätte das zu träumen gewagt? Genau so aber ist es gekommen, wie die am Donnerstag im Merkur veröffentlichten Zahlen zeigen: Selbst rund um den Flughafen, dem Konversionsgelände "Entwicklungsgebiet Flugplatz Zweibrücken", ist die Zahl der Arbeitsplätze sowohl im Jahr eins nach der Flughafen-Pleite als auch 2016 gestiegen - und das auf 2815, den zweithöchsten Wert der Geschichte nach 2013.

Das ist zwar kein Trost für die rund 100 zuletzt direkt am Flughafen Beschäftigten, die nicht nur des Geldes wegen sehr an ihrer Arbeit hingen. Fast alle von ihnen haben aber neue Stellen gefunden - und für noch mehr Menschen sind in den vergangenen zwei Jahren ganz neue Arbeitsplätze entstanden.

Auch die Entscheidung der EU gegen den Flughafen wird durch die guten Nachrichten vom Zweibrücker Arbeitsmarkt keinen Deut besser. Grund zu Freude und gerne auch etwas Stolz ist es aber schon, wenn die Erfolgsgeschichte der Konversion des einstigen US-Airports so beeindruckend fortgeschrieben wird!

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