Flüchtlingshilfe: Protestanten sammeln für Schulmaterial

Zweibrücken · Flüchtlinge haben oft nur einen Koffer für ihr Hab und Gut. Sie sind auf Spenden angewiesen. Gerade die Kinder der Erstaufnahmestelle in Zweibrücken brauchen Hilfe. Schließlich müssen sie unter anderem bereits die Schulbank drücken, damit sie im Vergleich zu ihren Altersgenossen keine weiteren Nachteile erleiden.

Derzeit gibt es im Aparthotel und dem ehemaligen Terminal des Flughafens rund 130 Schulkinder. "Diese benötigen vor allem Material, wie Schreibgeräte, Papier oder andere Dinge, die im Schulalltag gebraucht werden", erklärt der Winterbacher Pfarrer Tilo Brach. Deshalb haben die Presbyterien der evangelischen Kirchengemeinden in Winterbach, Niederauerbach, Maßweiler und Contwig beschlossen, eine Hilfsaktion zu starten. So soll nach den Gottesdiensten oder Veranstaltungen das nötige Geld gesammelt werden, um für die Kinder die notwendigen Sachen kaufen zu können. "Sachspenden können bei den Aufnahmeeinrichtungen abgegeben werden", unterstreicht Brach, dass dies von den Gemeinden nicht zu realisieren sei. Auch Menschen, die selbst vor Ort helfen wollen - beispielsweise beim Deutschunterricht oder der Kleiderausgabe sollten sich beim DRK (Roten Kreuz) oder dem ASB (Arbeiter- und Samariterbund) melden.

Die Presbyterien wurden jüngst im Rahmen eines Informationstages von DRK-Mitarbeiter Hans Prager über die Situation in der Aufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Zweibrücken informiert. "Mit diesen Informationen können wir Gerüchten und Vorurteilen entgegentreten", sagt der Winterbacher Seelsorger. Er betont, dass die Spendenaktion erst der Anfang sei. Richtig einsteigen könnten die Kirchengemeinden , wenn die Flüchtlinge auf die einzelnen Orte verteilt sind. Dann gelte es, den Dialog zu suchen und Patenschaften zu übernehmen. Doch schon jetzt wollen die vier Presbyterien die neuen Mitbürger zu Konzerten oder anderen Gelegenheiten in die Dörfer einladen. "Wir werden dafür auch einen Fahrdienst organisieren", so Brach.

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