Flüchtlingshilfe braucht Struktur

Zweibrücken · Handlungskonzepte entwickeln zur Förderung von Demokratie und gegen Extremismus – darum geht es beim Programm „Partnerschaft für Demokratie“. Dies war jetzt auch bei der zweiten Demokratiekonferenz des Landkreises Thema.

Am Ende konzentrierten sich die Teilnehmer der zweiten Demokratiekonferenz im Rahmen der "Partnerschaft für Demokratie" des Landkreises an den Thementischen im Kreistagssaal auf das aktuellste Thema: "Geflüchtete Menschen". Mehr interkulturelle Trainingsmöglichkeiten und auch die Stelle eines Koordinators, bei der sich alle Angebote und Möglichkeiten bündeln sollen, hatten sich bei der Diskussion als dringende Wünsche herauskristallisiert, sagte Marika Keller, die das Programm "Partnerschaft für Demokratie" im Landkreis mit koordiniert.

Handlungskonzepte zur Förderung von Demokratie und Vielfalt und gegen Extremismus und Menschenfeindlichkeit sollen in diesen von der Bundesregierung geförderten Partnerschaften entwickelt und umgesetzt werden. Der Landkreis Südwestpfalz will damit "die Akzeptanz und Wertschätzung von Vielfalt im sozialen Miteinander, in Religion und Kultur bei allen Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises fördern", wie es im ersten Leitziel der Partnerschaft formuliert wurde. Und sich auch für demokratische Werte und gegen demokratiefeindliche und menschenverachtende Tendenzen positionieren.

Gerade in diesen Tagen mit der heftig geführten Flüchtlingsdebatte sei dieser Einsatz für demokratische Werte enorm wichtig, hatte Peter Spitzer, Erster Beigeordneter des Landkreises, in seiner Begrüßung gesagt. Keller stellte kurz die neun Projekte vor, die im Rahmen des Programms noch bis Ende des Jahres gefördert werden. Rund 450 Teilnehmer werden in diesen Projekten dann aktiv gewesen sein.

Abgeschlossen ist das europäische Jugendzeltlager, das grenzüberschreitende Begegnungsprojekt hatte die Feuerwehr Schmitshausen getragen. Alle anderen Projekte laufen noch. Dabei sind ein Musik- und Kunstprojekt zur Demokratieförderung im Vorschulbereich (Träger: IB), Schulprojekte zum Thema Begegnung und Unterstützung (Träger: OWG Dahn), Unterstützungsangebote für Flüchtlinge in der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben (Träger: ASB) oder auch ein "interkultureller und generationsübergreifender Garten" am Mehrgenerationenhaus Waldfischbach-Burgalben. Die pädagogische Leiterin der Kreisvolkshochschule Julia Wilhelm stellte die hier geförderte sozialpädagogische Begleitung der KVHS-Deutschkurse vor und auch die begleitende Kinderbetreuung beim "Starthilfe"-Deutschkurs für Flüchtlinge in Dahn, ein Projekt, das durch Kinderbetreuung jungen Müttern den Besuch eines Sprachkurses ermöglicht. Auch 2016 soll die "Partnerschaft für Demokratie" im Landkreis wieder Fördermittel für Projekte erhalten. Um früh starten zu können, soll die Weiterführung der "Partnerschaft für Demokratie" im Kreis Südwestpfalz im Jahr 2016 schon im November beantragt werden.

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