Euroclassic in der Festhalle Die hohe Kunst des Männerchorgesangs

Zweibrücken · Orphei Drängar aus Schweden begeistert bei Euroclassic-Konzert in der Zweibrücker Festhalle.

 Orphei Drängar (übersetzt: Söhne des Orpheus) beim Konzert im Rahmen des Euroclassic-Festivals am Mittwochabend in der Festhalle.

Orphei Drängar (übersetzt: Söhne des Orpheus) beim Konzert im Rahmen des Euroclassic-Festivals am Mittwochabend in der Festhalle.

Foto: Margarete Lehmann

In der fast ausverkauften Festhalle gastierte am Mittwochabend im Rahmen des Euroclassic-Festivals 2019 (Motto: „Heimat/en“) und des gleichmottigen Kultursommer Rheinland-Pfalz 2019 (im Vorgriff auf dessen Motto 2020 „Nordlichter“) der weltbekannte Männerchor Orphei Drängar aus Schweden. Der Faszination „Traditionell, innovativ, aufregend“ haben sie sich verschrieben. Ihr Konzert in Zweibrücken unterstrich dieses Motto mit einem höchst anspruchsvollen Programm.

Vom Volkslied bis hin zu großen Werken aus Oper und Liedliteratur von Schubert, Wagner, Verdi, Puccini und anderen reichte die tiefgreifende Aufführung. Humor und Witz auf der anderen Seite hielten den Abend in der Balance.

Die Gesangstechnik muss man bei diesem Chor mit 80 Sängern, die alle in der Mitte ihres Lebens stehen, nicht hinterfragen, hier stimmt einfach alles. Chorleiterin Cecilia Rydinger ist eine führende Persönlichkeit der schwedischen Musikszene. Neben ihrer Tätigkeit als Dirigentin und Dozentin hat sie eine leitende Position an der Königlich Schwedischen Musikakademie inne. „Mein Chor Orphei Drängar“, sagt sie, „ist in der Lage, unendlich subtile und unglaublich kraftvolle Nuancen mit einer tonalen Dichte und Intensität zu kombinieren.“

Mit auf Tour ist Christina Nilsson, eine schwedische faszinierende Sopranistin mit glasklarer Stimme, die besonders in lyrischen Passagen ihr schönes Talent zur Geltung brachte. In Puccinis „Turandot“ verzauberten Chor und Solistin mit „Liu‘s Aria“ ganz und gar, wie auch in Verdis „Macht des Schicksals“. Bei Schuberts „Gesang der Geister über dem Wasser“ nach einem berühmten Goethegedicht steigerten sich die Sänger großartig und bleiben im Gedächtnis.

Leichtigkeit und Witz bewies der Chor mit einer pantomimischen Darstellung einer mit einem Knall endenden stimmlosen Einstudierung.

Nach der Pause betraten die 80 Musiker singend in zweigeteilter Schlange längs durch den Saal den Zuschauerraum, enterten die Bühne, verließen sie wieder über den Wintergarten, um sich anschließend ordentlich auf der Bühne zu positionieren. Originalität und Perfektion in allen Belangen, Festival Euroclassik auf sehr hohem Niveau.

Weitere Informationen zu dem grenzüberschreitenden Euroclassic-Festival, das jährlich im Frühherbst Konzerte in Zweibrücken, Zweibrücken-Land, Blieskastel und dem Pays de Bitche veranstaltet, auf www.festival-euroclassic.de. Tickets dort oder auf www.merkur-kartenvorverkauf.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort