Festhalle: Viel Beratungsbedarf

Zweibrücken. Der Stadtrat hat gestern einstimmig den Jahresabschluss 2011 der Zweibrücker Festhalle mit einem Verlust von knapp 484 000 Euro gebilligt (wir berichteten vorab). In der Debatte meldeten sich nur zwei Ratsmitglieder zu Wort, Walter Hitschler (FDP) und Kurt Dettweiler (FWG)

 Die Zweibrücker Festhalle ist unbestritten attraktiv - doch der dunkle Schatten des Betriebsdefizits weicht nicht. Mehr als jeden zweiten Tag stehen sämtliche Räume der Halle leer. Foto: LF

Die Zweibrücker Festhalle ist unbestritten attraktiv - doch der dunkle Schatten des Betriebsdefizits weicht nicht. Mehr als jeden zweiten Tag stehen sämtliche Räume der Halle leer. Foto: LF

Zweibrücken. Der Stadtrat hat gestern einstimmig den Jahresabschluss 2011 der Zweibrücker Festhalle mit einem Verlust von knapp 484 000 Euro gebilligt (wir berichteten vorab). In der Debatte meldeten sich nur zwei Ratsmitglieder zu Wort, Walter Hitschler (FDP) und Kurt Dettweiler (FWG). Beide regten an, den nach der Generalsanierung eingestellten Festhallen-Ausschuss wiederzubeleben, um Konzepte zur Verringerung des Defizits zu entwickeln. Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD) versprach, diese Anregung aufzugreifen.Pirmann sagte: "Wir alle - Stadtverwaltung, Rat und Werner Brennemann (als Stadtwerke-Chef auch technischer und kaufmännischer Betriebsführer der an Roland Zadra verpachteten Halle, Anmerkung der Redaktion) - sind uns einig, dass wir viel Arbeitspotenzial für die kommende Zeit haben". Dies werde, da die Stadt derzeit ja auch vor anderen großen Herausforderungen stehe, "aber sicher einige Zeit dauern". Bevor er den Festhallenausschuss einberufe, wolle er auch noch etwas abwarten, da "im Umfeld der Festhalle einiges in Bewegung ist", sagte Pirmann ohne nähere Erläuterung.

Hitschler räumte ein: "Keiner hat Patentrezepte, wie man das Defizit verringern kann, wir auch nicht." Sondereinflüsse 2011 und Abschreibungen herausgerechnet, schreibe die Festhalle aber dauerhaft jährlich 350 000 Euro Verluste - das sei zu viel. Hitschler: "Wir diskutieren das jedes Jahr, aber bislang hat sich nichts geändert." Er hoffe, dass Pirmann als neuer OB hier neue Impulse setzen könne, zudem solle der Festhallenausschuss drei bis vier Mal jährlich tagen.

Meinung

Auch Expertenrat einholen!

Von Merkur-RedakteurLutz Fröhlich

Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann gründ' ich einen Arbeitskreis - die Versuchung liegt nahe, es gehässig zu kommentieren, dass der Stadtrat Jahr für Jahr das Defizit der Festhalle reduzieren will, aber nichts dafür tut. Aber: Alle Fraktionen haben diesmal ja wenigstens schon versucht, Ideen zu entwickeln (wir berichteten). Und da nun konsequent dranzubleiben, ist auf jeden Fall ein Fortschritt. Wobei die Kommunalpolitiker dabei auch noch einen Schritt weitergehen sollten und auch Experten von außen (etwa Unternehmensberater, die sich mit Kongressen und Veranstaltungshallen auskennen) hinzuziehen sollten.

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