Feier von polnischen Arbeitern endete tödlich

Zweibrücken. Wegen Totschlags muss sich seit gestern ein 26-jähriger Mann aus Polen vor dem Zweibrücker Amtsgericht verantworten. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte am 31. Oktober vergangenen Jahres in der Zweibrücker Max-Planck-Straße während eines Saufgelages einen Landsmann mit einen Butterfly-Messer erstochen haben

Zweibrücken. Wegen Totschlags muss sich seit gestern ein 26-jähriger Mann aus Polen vor dem Zweibrücker Amtsgericht verantworten. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte am 31. Oktober vergangenen Jahres in der Zweibrücker Max-Planck-Straße während eines Saufgelages einen Landsmann mit einen Butterfly-Messer erstochen haben.Der mutmaßliche Täter war erst zwei Monate in Deutschland, wo er bei einem Unternehmen in Trier in der Mülltrennung arbeitete. Am 1. November wollte er von Zweibrücken die Heimreise antreten. Die Nacht vorher war er mit anderen Polen in einem Zimmer in der Max-Planck-Straße einquartiert. Dort haben die Männer im Laufe des Abends jede Menge Wodka getrunken. Der Angeklagte soll dabei mit dem Messer gespielt haben, berichtete ein 44-jähriger Zeuge. Er habe ihn zwei Mal angemahnt, das Messer wegzustecken. Inzwischen sei das Opfer in der Wohnung eingetroffen, das sich von dem Zeugen 20 Euro ausleihen wollte. Als der 26-Jährige auf die Ermahnungen nicht reagierte, wollte er ihm die Waffe abnehmen. "Dann hat er zugestochen", berichtete der Pole unter Tränen. Sein Freund sei am unteren linken Rippenbogen getroffen worden und unmittelbar nach dem Stich gestorben. Nach der Tat habe der Zeuge dem Messerstecher ins Gesicht geschlagen. Während seiner Aussage hatte er dem Angeklagten gedroht, ihn umzubringen. Diese Drohung sprach gestern auch ein anderer Zeuge aus, der von dem Vorfall aber nichts mitbekommen haben will: "Ich kann nur so viel sagen, dass ich besoffen war." Das belegt auch eine Blutentnahme, die eine Alkohol-Konzentration von 2,89 Promille ergab. Ein weiterer Zeuge hat von der Messerstecherei auch nichts mitbekommen. Er war zu dieser Zeit nicht in der Wohnung.Der Angeklagte machte gestern zwar Angaben zur Person, wollte sich zur Sache aber nicht äußern. Er wollte in Deutschland Geld für seine Hochzeit verdienen. Mit seiner Lebensgefährtin hat er zwei Kinder. Nach einem Einbruch war der Arbeiter in Polen für drei Jahre im Gefängnis. Nach der Aussage eines Polizisten, der am Tatort war, soll dem Angriff ein Streit vorausgegangenen sein. Das habe ihm der Verwalter des Hauses gesagt, der einem Gespräch der Polen zugehört hatte. Der Prozess wird am 28. April um neun Uhr fortgesetzt. "Ich kann nur so viel sagen, dass ich besoffen war."Zeuge vor dem Zweibrücker Landgericht

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