FDP Südwestpfalz hat Finanzierungslücke nach Verlust von Mandaten

Dietrichingen · Der FDP-Landesvorsitzende Volker Wissing hat beim FDP-Kreisparteitag Südwestpfalz die Reaktivierung der Bahnstrecke Zweibrücken–Homburg gefordert sowie den durchgängig vierspurigen Ausbau der B 10.

Die Distanz zwischen Hamburg und der Südwestpfalz ist zwar beträchtlich, aber die Freien Demokraten aus der Südwestpfalz wollen gerne Parallelen ziehen zwischen den Liberalen in beiden Regionen. Denn das gute Ergebnis der FDP bei den Bürgerschaftswahlen soll den Liberalen überall wieder auf die Beine helfen. Diesen Optimismus versprühte beim Kreisparteitag am Donnerstagabend im Dietrichinger Dorfgemeinschaftshaus der langjährige FDP-Kreisvorsitzende Reinhold Hohn: "Die Bürger haben inzwischen gemerkt, dass freie Parteien das Salz in der Suppe sind, dass wir für weitreichende Zukunftsentscheidungen der bessere Partner sind."

Unterstützung an diesem Abend erhielt der FDP-Kreisvorsitzende dabei von Landeschef Volker Wissing , als dieser in einem engagierten Redebeitrag die Zukunftsperspektiven des Landes Rheinland-Pfalz analysierte. Die Infrastruktur war dabei ein Schwerpunkt, der vierspurige Ausbau der Bundesstraße 10 ebenso wie die S-Bahnverbindung zwischen Zweibrücken und Homburg. 110 Millionen Euro müssten nach Einschätzung von Volker Wissing in Rheinland-Pfalz jährlich investiert werden in Infrastrukturprojekte, mit 90 Millionen Euro liege die Landesregierung weit zurück. Defizite gebe es zudem bei der frühkindlichen Bildung. Hier wie dort gelte es den Investitionshebel anzusetzen. Wissing: "Was wir gerade bei der Bildung der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren versäumen, wird uns später teuer zu stehen kommen. Hier zu investieren, ist mit Sicherheit sinnvoller, weil alle Bildungsinvestitionen dauerhaften Charakter haben."

Nicht erst seit der politischen Entwicklung in der Ukraine liege ihm die Stärkung des westlichen Bündnisses am Herzen, sagte der Ex-Bundestagsabgeordnete, der auch einen offeneren Umgang mit dem Thema "Freihandelszone" forderte. Für ihn ist es sogar fatal, wie man da mit den USA spricht: "Gerade wir in Europa haben doch erfahren, welche Vorteile sich bei der Freigabe von Handelszonen eröffnen!"

Das Investieren bei der gegenwärtigen Niedrigzinsphase sprach Wissing ebenfalls an. Wie die rheinland-pfälzischen Gemeinden aus dem gegenwärtigen Schuldensumpf kommen sollen, war ein viel diskutiertes Thema an diesem Abend gewesen, ohne dass die FDP-Mitglieder allerdings dafür den Stein der Weisen gefunden haben.

Der Verlust von Sitzen im Kreistag und im Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land führte zu Mindereinnahmen in der Parteikasse. Der Kreisvorsitzende ging darauf näher ein und ermunterte die Parteimitglieder mitzuhelfen, diese Finanzierungslücken durch Spenden zu schließen. Einstimmig beschlossen wurde zudem, den Jahresbeitrag der Mitglieder auf 96 Euro zu erhöhen. Einen umfassenden Überblick zu den Finanzen gab der langjährige Kreisschatzmeister Herbert Veit.

Zum Thema:

Auf einen BlickDie potenziellen Wahlkreiskandidaten der FDP für die Landtagswahl aus der Region Südwestpfalz, Erika Watson aus Contwig (Wahlkreis 46 Zweibrücken ), Oliver Schäfer (Wahlkreis 47 Südwestpfalz) und Steven Wink (Wahlkreis 48 Pirmasens) stellten sich den Mitgliedern vor. Gewählt werden die Kandidaten erst später bei eigenen Nominierungsparteitagen.cos

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