Fatales Schauspiel für die Bürger

Oberbürgermeister Kurt Pirmann entschuldigt sich für seinen peinlichen Ausraster im Stadtrat. Gut so! Anders ließ sich der Schaden nicht begrenzen, den er im Eifer des Gefechts angerichtet hatte.

Besorgten Bürgern freizustellen, aus der Rosenstadt wegzuziehen - das ist inakzeptabel für ein Stadtoberhaupt. Noch dazu in einer öffentlichen Sitzung. Nicht minder peinlich war, dass kein Stadtrat es wagte, an dieser Stelle einzuschreiten und Widerspruch zu leisten. Reichte die "Drohkulisse" zahlreicher Mörsbacher Bürger schon aus, damit die Nerven blank lagen? Wollte man es unbedingt besser machen als bei der untauglichen Infoveranstaltung in Mörsbach vor knapp drei Wochen? Ist der Bürger-Widerstand gegen das von der Stadt- und UBZ-Spitze so positiv bewertete Erweiterungsprojekt einfach nur lästig, das über Umwege auch Gewinne für die Zweibrücker ausspucken kann? Versucht Pirmann, das Thema schnell gegen alle Bürger-Widerstände durchzudrücken, ehe es vor der Kommunalwahl noch höhere Wellen schlägt? Am Ende entscheidet die SGD Süd. Doch es überraschte schon, wie rigoros der OB von Sitzungsbeginn an auftrat, die Hausordnung herausstellte, den Ordnungsdienst anrücken ließ. Dazu steht der Vorwurf im Raum, dass UBZ-Mitarbeiter Gästesitzplätze blockieren sollten, was mehrere Quellen dem Merkur gegenüber behaupteten. Der Eindruck der Bürger, die ja Ratssitzungen eher selten besuchen, war jedenfalls wieder fatal: Der Stadtrat, also das Gremium, dessen zentrale Aufgabe es ist, ihre Anliegen zu vertreten, hat sie nur bedingt ernst genommen, stimmte gar gegen sie. Zumindest hätte es die Entscheidung vertagen sollen.

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