Fasenachtsumzug in Zweibrücken Am Ende strahlte auch die Sonne
Zweibrücken · Beim Zweibrücker Fasenachtsumzug regnete es nur Konfetti. Rund 10 000 Menschen säumten die Umzugsstrecke.
„Jetzt haben wir auch noch Winter“, kommentierte die Sitzungspräsidentin des Karnevalvereins Zweibrücken, Heike Förch, mit einem Lachen den Schneesturm, den der Humoristische Fasenachtsverein entfacht hatte. Doch aus der Konfetti-Kanone flogen keine Schneeflocken, sondern weiße Papierschnitzel. Auch sonst regnete in diesem Jahr ausschließlich Konfetti. Pünktlich zum Umzugsbeginn schlossen sich die zuvor tagelang offenen Himmelsschleusen.
Und als Förch im Auftrag der Fastnachter den Stadtschlüssel an Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) zurückgab, brach sogar die Sonne durch. „Die Zeit ist gekommen“, meinte Förch, „wir wollen auch nicht mehr. Aber wir kommen wieder, keine Frage.“ „Ich glaube wir haben dann auch wieder keine Chance, wenn ihr das Rathaus stürmt“, befürchtete der Oberbürgermeister. Neben dem Schlüssel erhielt Wosnitza von Förch auch eine Friedenspfeife weiter gereicht. „Die kann ich bei den Sitzungen gebrauchen.“
Wie seit Jahrzehnten führte die Zweibrücker Stadtkapelle den närrischen Lindwurm an. Musikalisch für Stimmung sorgten auch die Trommelschule TamTam aus Zweibrücken, die Schwarzen Husaren aus Kleinsteinhausen, der Fanfarenzug der DJK Bexbach und die Phoenixkrechzer aus Ramstein mit Guggemusik. Mit dabei waren die Narren der Freizeitgemeinschaft Wolfsloch, des Humoristischen Fasenachtsvereins, des Karnevalverein Zweibrücken, die Clubgemeinschaft Hasensteig mit Prinzessin Luisa und der Zweibrücker Fastnachtsfreunde (ZFF) mit dem Prinzenpaar Lea-Michèle und Eike. Die ZFF bildeten mit ihrer Zugente auch das Zugende. Angesichts der vielen Jugendlichen, war sich Förch sicher, dass die Fasenacht in Zweibrücken eine gute Zukunft habe.
Um die Zukunft der Stadt ging es auch der FWG auf ihrem Wagen. „Denkmalschutz für jedes Haus, dann geh’n hier bald die Lichter aus.“ „Das ein ganz aktuelles Thema. Das wollten wir auch beim Umzug bringen“, erklärte der FWG-Vorsitzende Werner Sebald die Anspielung auf den Streit um die Remise der Villa Schwinn. Der FWG-Wagen hatte auch eine „interessante Kombination“, wie Förch meinte: Der Wagen der Freien Wähler war teilweise rot und schwarz. Und den Traktor lenkte Grünen-Stadtrat Achim Ruf. „Das ist Solidarität der Ortsvorsteher“, meinte Ruf, der in Mörsbach dieses Amt hat. FWG-Kollege Kurt Dettweiler ist Ortsvorsteher von Mittelbach. Die Grünen waren durch ihre Jugend vertreten. SPD-Stadträte radelten mit einem Teambike mit und die CDU hatte sich auf ihrem Wagen den Goldenen-Zwanziger-Jahren verschrieben.
Die Lebenshilfe suchte beim Umzug auf einem Plakat einen „Gehweg zur Inklusion“, anspielend auf den Ärger über den verweigerten Fußweg von einem beschlossenen Neubaugebiet zum Lebenshilfe-wohnheim für geistig Behinderte. Folgerichtig war der Verein auch zu Fuß unterwegs. Ebenso wie die Leute vom Internationalen Bund. Auf einem großen Truck der Firma W. Mayer der Caritas nahmen auch Menschen mit Behinderung am Umzug teil. „Fairness und Teilhabe“ lautet das Motto der Caritas.
Hingucker waren die Pfälzer Baumhexen aus Höheischweiler mit ihren Masken, die an die alemannische Fasnet erinnerten.
„Bin ich jetzt im Kino?“, fragte Förch, als die Gruppe Imperial Navy aus Homburg in Darth Vader-Kostümen an der Tribüne auf dem Herzogplatz auftauchte. Schon vorher mussten die schwarzen Gestalten für Fotos mit Zuschauern posieren.
Die Gruppe mit dem Stadtmarketing warb beim Umzug für den Kindertag in Zweibrücken im Juni.
Seit 1995 sind die Rothenberger mit einem Wagen beim Zweibrücker Fasenachtsumzug dabei. „Öfter mal was Neues“, hatten die Rothenberger, die zu Fuß unterwegs waren, auf ihren Einkaufswagen gepinnt. Mit Einkaufswägen war auch die Händlervereinigung Gemeinsamhandel unterwegs. Mit ihren lila Gewändern sorgten sie für einen Farbtupfer. Förch: „Das ist ganz toll.“ Auch die Guggemusiker hatten neben „toller Musik“ (Förch) auch farbenprächtige Kostüme.
Umzugsteilnehmer: Karnevalverein, Club Gemeinschaft Hasensteig, Humoristischer Fasenachtsverein, Freizeitgemeinschaft Wolfsloch, Zweibrücker Fastnachtsfreunde, SPD mit Oberbürgermeister, CDU, FWG, Grüne Jugend, Gemeinsamhandel, Citymanagement, Pfälzer Baumhexen aus Pirmasens, Caritas Förderzentrum, Imperial Navy aus Homburg, VT Contwig, THW Zweibrücken, Lebenshilfe Zweibrücken, Fashion Outlet, Karthaus, Ökumenische Sozialstation, Rothenberger, Humanitas Pflegedienst, Internationaler Bund, Gasthaus Sutter, Möbelmontage Reinke, DRK Ortsverein. Musikgruppen: Stadtkapelle Zweibrücken, TamTam Trommelschule, Schwarze Husaren Kleinsteinhausen, Fanfarenzug DJK Bexbach, Phoenixkrechzer Guggemusik aus Ramstein.

Alleh hopp! Der närrische Lindwurm querte auch die Allee. MEHR FOTOS: www.pfaelzischer-merkur.de (Mediathek)
Foto: Volker BaumannKorrektur VTZ-Kinderfasching: Unser Foto gestern vom Kinderprinzen-Paar zeigte als Erwachsenen nicht wie im Bildtext vom bearbeitenden Redakteur irrtümlich eingefügt Winfried Tänzer, sondern Uwe Hauser.