Fasanerie-Förderkreis empört über Mainzer Wirtschaftsministerium

Zweibrücken · Einen „Kulturskandal“ nennt der Historische-Fasanerie-Förderkreis Vorsitzender Wolfgang Ohler die Ablehnung der rheinland-pfälzischen Landesregierung, die Sicherung der Königsterrasse und der Kaskade zu fördern.

"Empört und enttäuscht" reagiert der Vorsitzende des Zweibrücker Förderkreises historische Fasanerie, Wolfgang Ohler, auf die Entscheidung des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums, den Ausbau und die Sicherung der Anlage nicht zu fördern. Vor einer Entscheidung hätte das Ministerium mit der Stadt noch einmal reden können über das Projekt, so Ohler. Die Kosten für die Sanierung der Königsterrasse mit den beiden Türmchen und der Kaskade werden auf 1,5 Millionen Euro geschätzt. "Für uns wäre schon ausreichend, wenn wir den Status quo erhalten könnten", sagt Ohler. Das heißt: Die Türmchen und die Kaskade soweit herzustellen, dass sie nicht mehr baufällig sind. Dann könnte der Zaun wieder weg und die Besucher könnten diesen Teil der Fasanerie wieder ungehindert betreten. Der Förderkreis habe in den letzten Jahrzehnten einen hohen Beitrag in den Erhalt des baulichen Zustands der Türme gesteckt. Zum Beispiel in Fenstersimse und Dächer.

Die Stadtverwaltung hat laut Ohler, der auch SPD-Stadtrat ist, ihren Förderantrag mit der großen historischen Bedeutung der Anlage für die touristische Infrastruktur begründet und gleichzeitig auf die Attraktion hingewiesen. Zudem habe sie für die Identität der Stadt einen hohen Wert. Ohler: "Die Argumente sind im Wirtschaftsministerium wohl auf taube Ohren gestoßen."

Wegen der gleichzeitigen Unterstützung des historischen Tosbeckens des früheren Karlsbergparks "in einem versteckten Winkel im Homburger Wald" auch durch Rheinland-Pfalz sieht der Förderkreis in der Ablehnung der Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro für die Fasanerie "eine Diskriminierung. Was einem abseitigen Wasserloch gegönnt wird, wird der historischen Anlage im Zentrum des Naherholungsgebiets Fasanerie verweigert. Das ist ein Kulturskandal."

Die Empörung des Förderkreises richtet sich allein gegen das Wirtschaftsministerium, betont Ohler: "In Zweibrücken waren wir in Sachen Fasanerie noch nie so gut aufgestellt wie im Moment." So habe sich der Stadtrat einstimmig für den Erhalt der Anlage ausgesprochen. Oberbürgermeister Kurt Pirmann habe die Anlage zur Chefsache erklärt. Auch bei dem für den Unterhalt des Geländes UBZ sieht der Förderkreis sein Anliegen in guten Händen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort