Familientreffen der skurrilen Art
Zweibrücken · Zu reichlich Musik, bildender Kunst und gemeinsamem Feiern kamen am Wochenende Fans der skurrilen Kultur auf den Zweibrücker Rinckenhof. In Workshops konnten sie auch Drucktechniken lernen.
Um Helden und Legenden ging es während des Kunstzwerg-Festivials auf dem Zweibrücker Rinckenhof. Neben einer Ausstellung mit Reliquien und Leihgaben gab es auch Workshops , Klangkunst und viel Musik . Mehr oder weniger prominente Personen der Zeitgeschichte wurden angeschrieben und um persönliche Gegenstände gebeten, die dann in Kunstwerken, meistens bestehend auch Verpackungsmaterial, eingearbeitet wurden. "Es geht vor allem um den persönlichen Reiz", erklärte "Brandstifter", der großen Wert auf die Verwendung seines Künstlernamens legt.
Der Verein Kunstzwerg hat seinen Ursprung in den mehrtägigen Partys in den Gewölben der Mainzer Walkpodenstraße. Nach einigen Ausstellungen und Konzerten folgte 1999 die Gründung eines Kunstvereins. Die Festivals gibt es seit 2004 - teilweise unterstützt vom rheinland-pfälzischen Kultursommer, so auch diesmal.
Auf dem Rinckenhof ist der Verein seit vier Jahren zu Gast. Kunstzwerg hat derzeit rund 50 Mitglieder. Mit der Ausstellung "Legendarium" hatten die Besucher die Möglichkeit, die Objekte auf ihre Heldenhaftigkeit zu prüfen. "Ein wesentlicher Bestandteil des Festivals sind aber die Konzerte", betonte "Brandstifter".
Als Eisbrecher fungierte das Duo Pan - beide Mitglieder der Kraut- und Experimentalband Essighaus. Sie spielten einen bunten Strauß an bekannten und weniger bekannten Melodien - darunter "Autobahn" von Kraftwerk. "Bandstifter" selbst spielte bei "The Dass Sägebett" mit. Deren Texte sind eine Mischung aus Slogans und skurriler Prosa und am ehesten der Frühphase der Neuen Deutschen Welle zuzuordnen.
Besonders stolz war Kunstzwerg auf den Auftritt des Jooklo Duos, das sich derzeit auf einer kleinen Europa-Tournee befindet. Virginia Genta und David Vanzan haben auch schon mit Künstlern wie Thursten Moore oder John Blum zusammengearbeitet.
Am Sonntag folgten dann noch das Duo Krapfnn, das die landschaftlichen Strukturen des Rinckenhofes hervorhob. Außerdem begeisterte der amerikanische Drone-Guitar-Tüftler Eric Arn.
Während der Workshops vermittelten Ralf Thorn und Stephan Flommersfeld Drucktechniken. Neben dem Programm stand das gemeinsame Erlebnis im Mittelpunkt. So wurde gegrillt und gefeiert bis tief in die Nacht. Viele Gäste campierten auch auf dem Hof.
