Fachrichtung „Gesundheit und Soziales“ Neues BBS-Angebot Konkurrenz für Rodalben?

Zweibrücken · Die Zweibrücker Berufsbildende Ignaz-Roth-Schule will ab dem nächsten Schuljahr zusätzlich die Fachrichtung „Gesundheit und Soziales“ anbieten.

 Die Ignaz-Roth-Schule Zweibrücken will ihr Angebot erweitern.

Die Ignaz-Roth-Schule Zweibrücken will ihr Angebot erweitern.

Foto: Rainer Ulm

An der Ignaz-Roth-Schule, der Berufsbildenden Schule (BBS) Zweibrücken, wird es schon bald die neue Fachrichtung „Gesundheit und Soziales“ geben. Das hat die Zweibrücker Beigeordnete Christina Rauch (CDU) jüngst im Schulträgerausschuss angekündigt. „Vor dem Hintergrund der Dringlichkeit“ sei die Angelegenheit „bereits im Rat vorberaten“ und ein entsprechender Beschluss am 29. März gefasst worden, berichtete die Schuldezernentin. Die Verwaltung sei vom Stadtrat seinerzeit sofort beauftragt worden, den Antrag für die neue Fachrichtung fristgemäß bis zum 31. März bei der zuständigen rheinland-pfälzischen Schulbehörde, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), einzureichen. „Der Wunsch und die konkrete Nachfrage nach einer Berufsoberschule 2 Fachrichtung ,Gesundheit und Soziales‘ bei Schülerinnen und Schülern, aber auch bei Hochschulen sowie anderen Partnerinnen und Partnern und die Notwendigkeit seitens des Arbeitsmarktes“ seien „in der nahen Vergangenheit immer größer“ geworden, argumentierte die Schuldezernentin vor den Ausschussmitgliedern.

Dennoch wurde aus dem Gremium heraus die Frage laut, ob die Zweibrücker Ignaz-Roth-Schule mit der neuen Fachrichtung nicht in Konkurrenz trete mit der Berufsbildenden Schule in Rodalben, ihr Schülerinnen und Schüler wegnehme, ihr also damit quasi das Wasser abgrabe. Denn an der BBS in Rodalben gebe es eine solche Fachrichtung bereits seit geraumer Zeit. Diesen Einwand bügelte der Vize-BBS-Leiter Achim Rohr mit dem Hinweis weg: „Es geht hier nicht um Konkurrenzdenken, sondern darum, den Schülerinnen und Schülern vor Ort den Weg anzubieten, den sie gerne wahrnehmen wollen.“

Mehr noch: In der Sitzungsvorlage zum Schulträgerausschuss war sogar von einer „Versorgungslücke“ zu lesen, die die hiesige Berufsbildende Schule mit dem neuen Angebot einer Fachrichtung „Gesundheit und Soziales“ schließen wolle. Der Bedarf sei da – beispielsweise bei medizinischen Fachgebieten des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg, bei den „medizinisch-verwandten Studiengängen“ der Hochschule Kaiserslautern am Standort Zweibrücken und bei Ausbildungs- und Studienangeboten diverser sozial-pflegerischer Einrichtungen.

Grundsätzlich, hieß es in der Sitzungsvorlage weiter, habe sich in jüngster Vergangenheit „das Profil der Berufsbildenden Schule Zweibrücken verändert“. Zu einem der „stabilen und tragenden Schwerpunkte“ habe sich neben dem Bereich „Wirtschaft und Verwaltung“ der Bereich „Pflege, Gesundheit und Soziales“ etabliert. In diesem Bereich seien die Zahlen der Schülerschaft „konstant oder sogar steigend“. Grundsätzlich wachse „die Nachfrage auf dem Ausbildungs-, Studien- und Berufsmarkt“. Für den BBS-Standort Zweibrücken sei „dieser Bereich deshalb mittel- und langfristig eine Chance“, hieß es. Einer aktuellen Umfrage zufolge würden 28 Schülerinnen und Schüler (Stand: 22. Februar 2023) der jetzigen Oberstufe des Schuljahres 2022/2023 die neue Fachrichtung „Gesundheit und Soziales“ am Standort Zweibrücken besuchen wollen. Hinzu kämen Schülerinnen und Schüler aus dem benachbarten Saarland, die dort die Fachoberschule erfolgreich absolviert haben „und die Schulleitung der Berufsbildenden Schule Zweibrücken regelmäßig auf diese Fachrichtung ansprechen“. Laut Sitzungsvorlage gebe es bereits jetzt 62 Bewerberinnen und Bewerber für die „Höhere Berufsfachschule Sozialassistenz“ für das kommende Schuljahr 2023/2024. Aus dieser „Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz“ würden sich „unmittelbar“ Schülerinnen und Schüler für die neue Fachrichtung „Gesundheit und Soziales“ ergeben. Überdies seien für die neue Fachrichtung an der Zweibrücker BBS weder bauliche Erweiterungen noch weiteres Personal notwendig: „Die Lehrkräfte mit den entsprechenden Lehrbefähigungen sind vorhanden. Die zusätzlichen Stunden können aus dem momentanen Personalbestand erbracht werden.“

Nun bleibt abzuwarten, wie die rheinland-pfälzische Schulbehörde entscheidet.

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