Globus-Baumarkt und Möbel Martin Fachmärkte-Erweiterungen heute Thema im Bauausschuss

Zweibrücken · Die Stadt will bei der Genehmigungsbehörde SGD Süd Zielabweichungsverfahren wegen Möbel Martin und Globus-Baumarkt auf den Weg bringen.

Beim Ausbau von Möbel Martin und Globus-Baumarkt in der Zweibrücker Wilkstraße tut sich was: Der Bauausschuss entscheidet heute, 17 Uhr, Ratssaal des Rathauses, öffentilch darüber, bei der SGD Süd in beiden Fällen getrennte Zielabweichungsverfahren anzustoßen. Das ist der Part, für den die Kommune zuständig ist. Solche Verfahren sind gesetzlich vorgeschrieben, wenn absehbar ist, dass ein Vorhaben gegen Ziele des Landesentwicklungsprogramms verstößt. Also etwa bei großflächigem Einzelhandel auf der Grünen Wiese mit zentrenrelevantem Sortiment. Auch die beiden expansionswilligen Märkte haben entsprechende Angebote, Möbel Martin etwa Glas, Porzellan, Heimtextilien, Globus-Baumarkt etwa Nahrungsmittel und Getränke. Während Globus sich um 1800 auf 19 500 Quadratmeter Verkaufsfläche (davon 1950 innenstadtrelevant) vergrößern will, plant Möbel Martin eine Aufstockung von 24 000 auf 35 000 Quadratmeter (ebenfalls zehn Prozent, also 3500 innenstadtrelevant). Laut Sitzungsunterlagen wertet die Verwaltung aktuell Einwendungen gegen ein für Globus-Baumarkt im Bebauungsplan festgesetztes Sondergebiet „Bau- Garten- und Getränkefachmarkt“ aus, das bis Ende Juli öffentlich auslag.

Mit den Unterlagen zum Bauausschuss enthalten sind auch eine 64-seitige „verkehrsplanerische Begleituntersuchung“ für beide Unternehmen, durchgeführt im November 2017 vom Koblenzer Ingenieurbüro Vertec, und für Möbel Martin eine 117 Seiten umfassende Verträglichkeitsprüfung der „Markt und Standort Beratungsgesellschaft“ aus Erlangen. Beide durch die Antragsteller beauftragten Gutachten kommen im Wesentlichen zu dem Schluss, dass die Erweiterung unproblematisch ist. Das Vorhaben von Möbel Martin werde „die städtebaulichen Versorgungsstrukturen im Zentralen Versorgungsbereich Zweibrückens und der benachbarten Städte nicht beeinträchtigen“, heißt es da etwa. Im Sinne der Bestandsentwicklung und -sicherung sowie einer besseren Versorgung sei es „wünschenswert“. Im Rahmen des Anbaus könnten Kunden die schmale Ausfahrt links des Baumarkt-Eingangs Richtung Wilkstraße nicht mehr nutzen, sondern mussten über die zentrale Parkplatzabfahrt ein Stück weiter Richtung Möbel Martin auf die Wilkstraße. Insgesamt gehen die Gutachter von rund 4800 An- und Abfahrten auf die Parkplätze beider Märkte pro Tag aus, 300 mehr als jetzt. Die benachbarten Kreisel könnten diese Mehrbelastung aber problemlos meistern: rund 350 Autodurchfahrten pro Tag extra am Kinokreisel und 100 mehr am neuen Wilkstraßenkreisel. Wobei der zum Zeitpunkt der Messungen 2017 noch fehlte.

Für Ärger bei Globus hatte vor einigen Monaten die Ankündigung der SGD Süd gesorgt, dass bei den Bauvorhaben neben Zielabweichungs- auch noch zeitintensivere Raumordnungsverfahren nötig seien. Solche müssen die bauwilligen Firmen beantragen, die Raumverträglichkeit wird dabei geprüft. Möbel Martin habe das noch nicht beantragt, die Unterlagen aber schon mit der SGD vorabgestimmt. Bei Globus sei man diesbezüglich sogar erst in der Vorabstimmung der Unterlagen, so SGD-Sprecherin Ulrike Schneider.

Auf der Tagesordnung steht auch der Bauantrag für eine Bienenschutz- und Pflegeanlage, die in ein Gartenhaus in der Ixheimer Langentalstraße soll.

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