Facco: Händler sind empört über Schelte des Oberbürgermeisters

Zweibrücken. Mit großer Verärgerung weist Mario Facco, Vorsitzender der Zweibrücker Werbegemeinschaft, die Kritik von Oberbürgermeister Helmut Reichling an den innerstädtischen Einzelhändlern zurück

Zweibrücken. Mit großer Verärgerung weist Mario Facco, Vorsitzender der Zweibrücker Werbegemeinschaft, die Kritik von Oberbürgermeister Helmut Reichling an den innerstädtischen Einzelhändlern zurück. Reichling hatte in seiner Neujahrsempfangsrede die Händler gemahnt, sich "als Einheit" zu begreifen, sich "endlich auf einheitliche Öffnungszeiten" festzulegen, "eine Werbestrategie Innenstadt, die auch von allen mitgetragen wird" zu entwickeln und aufzuhören, durch ständiges Schlechtreden der Einkaufsstadt Zweibrücken Kunden abzuschrecken (wir berichteten). Auf Merkur-Anfrage entgegnete Facco gestern: "Das ist absolut nicht in Ordnung, dass der Oberbürgermeister meint, er müsse uns jetzt so in aller Öffentlichkeit angreifen. Ich bin sehr verärgert über die Art und Weise, wie Herr Reichling diese Kritik vorgetragen hat. Übrigens beileibe nicht nur ich. Ich habe mehrere Anrufe von Händlerkollegen bekommen, alle zeigten sich empört über unseren Oberbürgermeister." Stein des Anstoßes sei nicht nur, dass Reichling den Neujahrsempfang der Stadt dazu genutzt habe, "um uns Händlern eine einzuschenken", so Facco (Foto: pma). "Von unserem Oberbürgermeister als oberstem Wirtschaftsförderer der Stadt und Marketing-Experte würde ich mir doch sehr wünschen, dass er selbst einmal Vorschläge dazu einbringt, wie die Innenstadt gegen die Konkurrenz der Style Outlets und weiterer Unternehmen auf der Grünen Wiese bestehen kann!"Die Forderung nach einheitlichen Öffnungszeiten sei "völliger Quatsch". So etwas könne nicht gegen die Vernunft erzwungen werden. "Ich kenne keine Stadt, in der die Händler absolut einheitliche Öffnungszeiten haben. Wie denn auch? Das kann nicht gehen. Der Bäcker macht sein Hauptgeschäft früh, andere Händler haben erst nachmittags oder am frühen Abend hohe Kundenfrequenz. Die Bedürfnisse sind völlig unterschiedlich", argumentiert Facco. "Wir Händler sind doch nicht blöd. Wenn uns einheitliche Zeiten mehr Umsatz brächten, hätten wir die doch schon längst eingeführt." eck

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