Migrationsbeirat Ex-Vorsitzender Liebmann erklärt Rücktritt mit interner Kritik

Zweibrücken · Kurt Liebmann nimmt im Merkur erstmals Stellung zu seinem überraschenden Rücktritt vom Vorsitz des Migrationsbeirats.

 Kurt Liebmann.

Kurt Liebmann.

Foto: Marco Wille

Kurt Liebmann hat bislang geschwiegen über seinen überraschenden Rücktritt am 21. Juni vom Vorsitz des Zweibrücker Beirats für Migration und Integration. Auch die Stadt rätselte. Gestern erklärte er sich erstmals hierzu. „Es hat nichts mit der Stadt zu tun“, betonte Liebmann im Gespräch mit dem Merkur. „Es hat Differenzen gegeben“, bedauert der Österreicher. Welche Differenzen waren es? Liebmann tut sich schwer damit, zurückzublicken. „Es ging um mein Verhalten in der Öffentlichkeit“, lautet seine überraschende Antwort. Nun ist beileibe nichts Negatives über Liebmanns Verhalten in der Öffentlichkeit bekannt. Was soll das also? Nun ja, „mehrere Personen“ im Migrationsbeirat hätten sich über ihn geärgert, über seinen Auftritt, über was auch immer. Liebmann rätselt selbst darüber. Der Schritt, zurückzutreten, ist ihm doch sicher nicht leicht gefallen – nach all den Jahren? „Auf keinen Fall“, ruft Liebmann. Aber wenn andere etwas an ihm auszusetzen hätten, werde er halt nachdenklich. „Ich habe das ehrenamtlich gemacht. Wenn dann solche Vorwürfe kommen – das musste ich mir nicht mehr antun!“

Liebmann bilanziert: „Ich war zwölfeinhalb Jahre Vorsitzender des Beirats.“ Es sei für ihn eine Herzensaufgabe gewesen. Er engagiere sich übrigens nach wie vor für ausländische Mitbürger. „Ich bin in einem Arbeitskreis, der sich um die Integration in Vereinen kümmert, ich helfe mit, Fahrräder für Flüchtlinge zu reparieren, ich mache mit beim Projekt ,Demokratie leben’ und bin weiter im Kommunalen Präventionsrat“, sagt er.

Dem Migrationsbeirat sei er weiter freundschaftlich verbunden. Er würde es begrüßen, wenn seine Stellvertreterin Pervin Taze ihm nachfolgen würde; Taze hatte im Merkur ihre Bereitschaft hierzu erklärt. „Bei Pervin Taze wäre der Beirat in guten Händen“, lobt er die junge Zweibrückerin. „Sie war ja rund sieben Jahre lang meine Stellvertreterin“, sagt Liebmann. Er werde gerne mit Taze zusammenarbeiten „und ihr Tipps geben“, verspricht er. Zweite Stellvertreterin im Beirat ist Ruth Reimertshofer.

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