Evangelisch-methodistischen Kirche Bibelstunden bleiben in Erinnerung

Zweibrücken. · Seelsorger Joachim Schumann wechselt an die Weinstraße. Seinen Abschiedsgottesdienst hält am Sonntag, 14. Juni, um 14.30 Uhr in der großen Katholischen Kirche Heilig Kreuz.

 Zu Joachim Schumanns Zeit wurde der Kirchenraum renoviert.

Zu Joachim Schumanns Zeit wurde der Kirchenraum renoviert.

Foto: Cordula von Waldow

„Ich hatte eine gute Zeit in Zweibrücken,“ sagt Pastor Joachim Schumann rückblickend. Ab Sommer erwartet ihn, begleitet von Ehefrau Ulrike Wenneborg, im Bezirk Neustadt/Weinstraße-Kandel-Speyer eine neue, spannende Aufgabe. Ein Gemeindewechsel in der Evangelisch-methodistischen Kirche ist je nach Gemeindesituation durchaus gewollt.

In diesem Jahr wurden von der obersten Kirchenleitung 27 Pfarrstellen neu besetzt. In den sechs Jahren als Pastor auf dem Gemeindebezirk Saar-Zweibrücken war Joachim Schumann auch für die kleine Evangelisch-methodistische Gemeinde in Zweibrücken zuständig. Der Hauptauftrag lautete Gemeindeaufbau in Saarbrücken sowie seelsorgliche Betreuung in Zweibrücken. Hier war der 57-jährige, freikirchliche Seelsorger besonders angetan von dem guten Zusammenhalt und Gemeinschaftsgeist der über Jahrzehnte hinweg gewachsenen Ortsgemeinde.

„Besondere Momente waren die Abendmahlfeiern“, beschreibt Joachim Schumann eine tiefe Gottverbundenheit, ja Heiligkeit, in der Zweibrücker Gemeinde.

Gerne erinnert er sich an einen offenen und lebhaften Austausch während der Bibelstunden, der zu einer geistlichen Weiterentwicklung beigetragen habe. Dort und in seinen Predigten säte er den Samen für eine offene Art zu beten, um bewusst und achtsam „auf das zu hören, was Gott uns sagen will“.

Seine Vision, die er von Gott für einen Zukunftsweg der altersbedingt schrumpfenden Gemeinde erhielt, hängt als Gemälde in dem letztes Jahr frisch renovierten Kirchenraum. Der musikalische Pastor, der gerne neue, moderne geistliche Lieder mit Klavier oder Gitarre begleitet, erklärt: „Erst dachte ich, die dreiseitige Pyramide symbolisiert Vater, Sohn und Heiligen Geist, heute sehe ich sie als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Gemeinde.“ Die offene Mauer darum herum bestehe aus Bausteinen, die Verletzungen der einzelnen Gemeindeglieder symbolisierten. Je mehr davon geheilt würden, desto weiter öffne sich die Raumtür und desto heller und großflächiger könne das Licht Gottes auf die Gemeinde scheinen.

Bereits sein Vorgänger, Matthias Schultheis, musste den Gemeindekindergarten in städtische Obhut geben. In die Zeit von Joachim Schumann fiel dann noch der Verlust des Kindertreffs und die altersbedingte Auflösung des Frauenkreises.

Als sehr angenehm empfand er die rege Kooperation mit der evangelischen Allianz in Zweibrücken und dem evangelischen Pfarrkonvent. Auch im Ökumeneausschuss brachte er sich mit ein. „Die evangelischen Kollegen haben mich mit offenen Armen aufgenommen und wir hatten einen regen Austausch“, betont er die offene und wertschätzende Zusammenarbeit.

Neu ist die Anfrage der in Gründung begriffenen Freien evangelischen Gemeinde FeG als Tochtergemeinde der Homburger FeG nach der Möglichkeit, die Kirchenräume im EmK-Haus in der Hilgardstraße 6 zu mieten. Nachdem die Räume des ehemaligen Kindergartens vor zwei Jahren an die Trommelschule TamTam vermietet worden waren, stimmte die Gemeinde mit knapp 20 Gliedern hier gerne zu.

Die Evangelisch-methodistische Gemeinde wird auf eigenen Wunsch künftig dem EmK-Bezirk Pirmasens angehören und von Pastorin Christina Henzler seelsorglich betreut. Die Pirmasenser Pastorin wird, wie Joachim Schumann bislang auch, einmal im Monat in Zweibrücken predigen und die Bibelstunde fortführen. Die übrigen drei Sonntage werden von der Zweibrücker Gemeindeleitung mit Laienpredigern und Gastpredigern organisiert.

Die Bezirksgemeinde Saar-Zweibrücken wird aufgelöst und die EmK im Saarland wird sich künftig ohne Pastor mit Laien selbst organisieren.

Joachim Schumann freut sich für die Zweibrücker Gemeinde, dass sie das viergeschossige Haus halten kann und durch die Pirmasenser Gemeinde so mit betreut wird, dass sie ihren Gottesdienst in ihrem gewohnten Umfeld weiterhin feiern kann.

Seinen Abschiedsgottesdienst mit einer Predigt zum Thema „Licht der Welt“ hält Joachim Schumann am Sonntag, 14. Juni, um 14.30 Uhr in der großen Katholischen Kirche Heilig Kreuz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort