Grippewelle „Es ist jeden Tag eng“

Zweibrücken · Die Grippewelle erreicht ihren Höhepunkt: Gestern machte sogar die Meldung die Runde, das Pirmasenser Krankenhaus habe einen Aufnahmestopp verhängt. Auch wenn sich das als Irrtum entpuppte: Die Lage ist ernst. 

 Die Krankenhäuser in der Region erleben derzeit wegen der Grippewelle einen starken Ansturm.

Die Krankenhäuser in der Region erleben derzeit wegen der Grippewelle einen starken Ansturm.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Für Aufsehen sorgte gestern eine SWR-Meldung über das Städtische Krankenhaus in Pirmaens. Weil sich die Klinik dort völlig überlastet sehe, habe sie einen Aufnahmestopp verhängt. Grund: die Grippewelle  Die Klinik dementierte. Geschäftsführer Martin Forster sagte, Patienten würden nicht abgewiesen. Mit über 180 Patienten sei die Innere Medizin wegen der Grippewelle gestern zwar voll belegt gewesen. Und die Leitstelle sei deshalb gebeten worden, möglichst keine Grippekranken mehr anzuliefern. Nach Angaben des Geschäftsführers wird streng darauf  geachtet, dass sich andere Patienten nicht mit dem Grippevirus anstecken. Eine interdisziplinäre Belegung komme daher nicht in Frage, die Patienten würden isoliert ausschließlich in der Inneren Medizin untergebracht. Dabei könne es aber auch schon einmal eng werden, unter Umständen müssten Patienten auf dem Gang liegen.

Wie ist die Lage in den anderen Krankenhäusern, etwa in Zweibrücken oder Landstuhl? In beiden Städten betreibt das Nardini-Klinikum jeweils ein Krankenhaus. Thomas Frank, Sprecher für die beiden Häuser, erklärte auf Anfrage, dass sowohl in Zweibrücken wie auch in Landstuhl die Grippewelle ebenfalls zuschlage. „Die Situation ist in Zweibrücken noch schwieriger, Zweibrücken ist eindeutig der Schwerpunkt“, sagte Frank mit Blick auf die beiden Häuser, wobei er gestern noch keine konkreten Zahlen nennen konnte. Seit Anfang Februar sei ein starkes Anschwellen der Krankenzahlen zu erkennen. Einen Aufnahmestopp werde zurzeit keines der beiden Krankenhäuser verhängen – auch, wenn die Lage nicht einfach sei. „Es ist jeden Tag eng. Jeden Tag müssen wir schauen, dass wir das Ganze hinbekommen“, sagte Frank. Der Kliniksprecher betonte, dass er „täglich mehrfach mit den einzelnen Stationen“ darüber spreche, wie die Lage sei, ob es noch freie Betten gebe. Ein Aufnahmestopp sei eine schwierige Sache. „Wir sind verpflichtet, Patienten zu versorgen“, sagte Frank. Allerdings habe man halt nur eine bestimmte Anzahl von Betten. Je mehr Patienten mit Grippe und weiteren Erkrankungen in die Notaufnahme kämen und ein Bett zugewiesen bekommen müssten, desto schwieriger werde es. Von daher stellt Frank klar, dass er kein Verständnis dafür hat, wenn Krankenhaus-Besucher die selbst erkrankt sind, die Lage noch verschärfen. Frank: „Wir appellieren an alle, die einen Besuch im Krankenhaus machen wollen, dass sie zuhause bleiben, wenn sie merken, dass sie selbst krank sind.“ Es sei nämlich ein Problem, dass einige keine Rücksicht nähmen und zusätzlich Viren in die Kliniken schleppten.

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