Es gibt viel zu tun – lassen wir's!

Eigentlich wäre ja alles zu schön und zu einfach: Nachdem aus nicht nachvollziehbaren Gründen dem Flughafen Zweibrücken kleinkariert technokratische Bürokraten in Brüssel den Garaus gemacht haben, könnte doch aus rheinland-pfälzischer Sicht wenigstens der Flughafen Frankfurt-Hahn, an dem das Land mit über 85 Prozent der Anteile beteiligt ist, funktionieren und prosperieren.

Tut er aber nicht!

Und wenn in diesem Jahr schon kein Formel-1-Rennen auf dem Hockenheimring stattfinden wird, dann könnten doch die Boliden zur Freude der deutschen Rennsportfans ihre Runden auf dem Nürburgring drehen. Tun Sie aber nicht!

Und wenn schon der Zweibrücker Oberbürgermeister Kurt Pirmann in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Geld für den so genannten "Überflieger" am Bubenhauser Kreisel losgeeist hat, womit auf einen Schlag all die Verkehrsprobleme gelöst werden, die bislang kaum einer hat, dann könnten sich doch wenigstens alle Zweibrücker über den verkehrspolitischen Brückenschlag freuen. Tun sie aber nicht!

Ehrlicherweise fällt es nach diesem ernüchternden Intro umso schwerer, frohen Herzens daran zu glauben und mit Zuversicht darauf zu setzen, dass wir in absehbarer Zeit die so vehement geforderte Reaktivierung der Bahnverbindung nach Homburg erleben. Denn auch nach Vorliegen des mit Spannung erwarteten Kosten-Nutzen-Gutachtens, das ja eine wie auch immer geartete Verzinsung jedes dafür investierten Euro ermittelt hat - womit denn der volkswirtschaftliche Nutzen garantiert zu sein scheint - bleiben große Zweifel. Da hilft auch der starke Beifall nicht, der vor allem in Zweibrücken und Mainz aufbrandet: Die Wiederinbetriebnahme der 1991 stillgelegten Strecke geht nur im engen Schulterschluss mit dem Saarland. Will oder kann Rheinland-Pfalz aus grundsätzlichen Erwägungen das Projekt nicht allein stemmen, dann müssen die Politiker in Saarbrücken die Schatulle öffnen - sehr weit sogar. Und ich befürchte leider: Tun sie nicht!

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