„Es darf auf keinen Fall banal sein“

Zweibrücken · „Tautogramm“ heißt das neue Buch von Gerhard Rinsche aus Zweibrücken und Heide Werner aus Kirkel, aus dem sie heute beim Merkur lesen. Merkur -Mitarbeiterin Nadine Lang sprach mit dem Duo über das Werk.

 Heide Werner und Gerhard Rinsche. Fotos: Rinsche/Rusch

Heide Werner und Gerhard Rinsche. Fotos: Rinsche/Rusch

Für alle, die es nicht wissen: Was muss man sich unter einem Tautogramm vorstellen?

Gerhard Rinsche: Ein Tautogramm ist ein Gedicht, bei dem entweder jede Zeile oder jedes Wort mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnt. Bei unseren Texten ist das jede Zeile.

Was reizt Sie persönlich daran?

Rinsche: Ich habe vor Jahren Akrostichons geschrieben, bei denen jeder Anfangsbuchstabe untereinander gelesen einen Sinn ergibt und irgendwann bin ich dadurch darauf gekommen. Es ist schwieriger, als ein normales Gedicht zu schreiben, die Schwierigkeit hat mich gereizt, das zustande zu bringen. Dieses Jahr habe ich Heide Werner zum Geburtstag eines geschrieben. Das hat ihr so gut gefallen, dass sie selbst damit begonnen hat.

Heide Werner: Gerhard Rinsche hat es mir im Laufe der Zeit nahe gebracht. Wir haben viel gelacht und das war für mich der Ansporn, es anstelle großer Projekte wie dem Schreiben von Romanen zu probieren. Irgendwann hat es mich gepackt und ist schnell zu einer Art Manie geworden (lacht). Das Faszinierende ist auch, dass man sich an die Regeln halten muss und dennoch eine kleine Geschichte mit einem Gag dazu findet.

Ihr Buch ist unter Ihrer beider Namen erschienen, wurde es auch gemeinsam geschrieben? Was haben Sie dabei erlebt?

Rinsche: Wir sind beide Mitglieder einer Zweibrücker Autorengruppe. Dort sind die Texte auch besprochen worden. Geschrieben hat aber jeder für sich selbst. Ich habe 2007 mein erstes Tautogramm geschrieben und immer zwei bis drei pro Jahr geschafft. Heide Werner hat in diesem Jahr begonnen und in dem Jahr schon mehr geschrieben, als ich in acht Jahren.

Werner: Wir haben es aus reinem Spaß gemacht, aber mehr oder weniger unter kritischer Bewertung durch den Kreis. Es darf auf keinen Fall banal sein oder alltäglich. Am aufregendsten war dabei immer das Überraschungsmoment, der Moment, wenn die Leute lachen, meistens am Ende.

Und wie kam es dazu, die Tautogramme zu verlegen?

Werner: Das ist eine Art Autorenkrankheit. Wenn man etwas gemacht hat, von dem man glaubt, es sei gut, dann möchte man es auch der Öffentlichkeit zugänglich machen. Aber das war trotzdem zweitrangig, an erster Stelle stand der Spaß.

Und woher nehmen Sie Ihre Ideen?

Rinsche: Ich nehme meine Ideen aus Erlebnissen oder aus Bildern, die ich irgendwo sehe oder bestimmten Situationen. Manchmal fällt mir auch ohne Hintergrund etwas ein. Ich habe immer etwas zum Schreiben dabei. So habe ich auch schon auf dem Fahrradsattel auf dem Supermarkt-Parkplatz geschrieben.

Was erwartet die Zuhörer?

Rinsche: Etwas Skurriles vor allem. Man kann lachen, aber es hat fast alles einen ernsten Hintergrund. Heide Werner: Ich denke vor allen Dingen Spaß, lachen, Freude.

Zum Thema:

Auf einen BlickAm heutigen Mittwoch lesen Heide Werner und Gerhard Rinsche im Pressezentrum des Pfälzischen Merkur . Der Eintritt ist frei. Eine Voranmeldung ist wegen einer begrenzten Anzahl an Sitzplätzen notwendig. Telefon (0 63 32) 80 00 12. Das Buch ist schon jetzt im Pressezentrum erhältlich. nlg

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