Erste Vulkan-Schäden bei Firmen

Zweibrücken. Auch die teils stark exportabhängige Zweibrücker Industrie hofft auf ein baldiges Ende der Flugausfälle durch die isländische Vulkanaschewolke. Bei Pallmann verzögern sich zurzeit fünf Aufträge, weil Teile in der Türkei liegen, die eigentlich eingeflogen werden sollten

Zweibrücken. Auch die teils stark exportabhängige Zweibrücker Industrie hofft auf ein baldiges Ende der Flugausfälle durch die isländische Vulkanaschewolke. Bei Pallmann verzögern sich zurzeit fünf Aufträge, weil Teile in der Türkei liegen, die eigentlich eingeflogen werden sollten. "Auch Kundentermine bei uns im Haus und extern müssen verschoben werden", berichtet Personalleiterin Bettina Teuber. "Gravierend ist auch: Im Moment ist eine Messe in China, da sollte eigentlich jemand aus Deutschland an den Stand."Drei Tage statt einen Tag für die Rückreise brauchte ein Mitarbeiter von TLT-Turbo, der bis Freitag in Chile war und statt in Frankfurt in Madrid landen musste, von wo es mit diversen Verkehrsmitteln auf dem Landweg zurück nach Zweibrücken ging. "Mein Chef müsste auch nach China", berichtet Sekretärin Heike Wolf von weiteren Problemen und zeigt angesichts der Ungewissheit, wie es weitergeht, Galgenhumor: "Wir hängen in der Luft."

Bei Kubota müssen immer wieder mal Teile auf dem Luftweg transportiert werden: "Akut hatten wir noch keinen Ausfall, das kann aber jeden Tag kommen", fürchtet ein Mitarbeiter. "Und wegen der Aschewolke mussten unsere japanischen Kollegen die Bauma in München absagen."

Auch Terex-Mitarbeiter vor allem aus den USA sagten für diese Baumaschinenmesse ab. "Auch einige Kunden konnten leider nicht kommen", bedauert Terex-Sprecherin Birgit Kettemann. John Deere äußerte sich gestern noch nicht.

Mode wird oft per Flugzeug transportiert. "Wir haben aber keine Lieferschwierigkeiten", teilten die Zweibrücker Style Outlets mit. Auch der stellvertretende Zweibrücker Globus-Baumarkt-Leiter Stefan Gabriel sagt: "Bei uns läuft alles ganz normal. Auch die Schnittblumen sind heute Morgen alle noch angekommen."

"Von uns ist niemand vom Ausland abhängig - aber ein paar Kollegen, die in Urlaub fliegen wollten, hängen hier fest", berichtet Richard Körner, Hauptamtsleiter der Stadt.

Der Flughafen Zweibrücken selbst verliert durch die Flugausfälle täglich etwa 10 000 Euro, schätzt Sprecher Franz-Rudolf Ubach. Erhebliche Verluste hätten die Bus- und Taxifirmen sowie die Gastronomie im Terminal. In Zwangsurlaub musste der Flughafen bislang niemand schicken: "Unser Bodenpersonal hat durch den harten Winter große Überhänge, die werden jetzt abgebaut."

Auf einen Blick

Germanwings will den Flugbetrieb zwischen Zweibrücken und Berlin heute früh wieder aufnehmen. Während Air Berlin schon seit gestern Morgen trotz der Luftraumsperrung wieder zwischen Saarbrücken und Berlin per Sichtflug flog, nutzte Germanwings solche Sondergenehmigungen nur, um gestrandete Urlauber von Inseln oder weit entfernten Zielen zurückzuholen; Tuifly will heute Nachmittag die Antalya-Flüge von und nach Zweibrücken durchzuführen; Auch der Flughafen Zweibrücken erklärte gestern Abend, der Flugbetrieb werde am Mittwoch regulär laufen; Infos unter Telefon (0 63 32) 97 47 und www.flughafen-zweibruecken.de. lf

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