Die Gewobau ist immer für eine Überraschung gut. Dass die städtische Wohnungsgesellschaft mit dem Investor HGV nicht nur über einen Verkauf des Misserfolgsobjekts City-Outlet Einigkeit erzielt, sondern diesen Deal auch noch mit dem Bau eines Nahversorgungszentrums in der Canada-Siedlung verbindet, ist aller Ehren wert und zeugt von Weitblick. Kommt das Bauwerk so wie jetzt angedacht, könnte eine Versorgungslücke im Bereich Lebensmittel geschlossen werden. Die Stadtfinanzen würden indirekt entlastet, weil der Gewobau das verlustreiche Einkaufscenter nicht mehr auf der Tasche läg. Und: Die HGV könnte der Innenstadtentwicklung Impulse verleihen. Vielleicht nicht nur ihr. Denn die Mitteilung der Gewobau liefert am Ende folgende Sätze: "Im Hinblick auf zukünftige Einzelhandelsstandorte in Zweibrücken, insbesondere das Vorhaben 'Truppacher Höhe', sind sich Gewobau GmbH und der Investor einig, dass die Nutzungskonzepte für 'Truppacher Höhe', Canada-Siedlung und Innenstadt so aufeinander abgestimmt werden sollten, dass die Attraktivität der Innenstadt nicht nur erhalten bleibt, sondern branchenspezifisch gesteigert werden kann."Wie könnte man das leichter aufeinander abstimmen, als der HGV selbst den Zuschlag zu geben, sich auf der Truppacherhöhe anzusiedeln? Wenn sie das City-Outlet aufhübschte und in die Canada-Siedlung investierte, wäre sie ihrerseits quasi in Vorleistung getreten, auch das begehrte Gelände gegenüber der Style Outlets bebauen zu dürfen. Erst die Innenstadt, dann die Grüne Wiese. Bisher galten dort nach Angaben des Projektentwicklers Beierschoder die Firmen Weingarth und Admira als einzige Interessenten. Zu Unrecht? Die Beteiligten schweigen. Sie dementieren nicht.