Erneuter Schlag für Zweibrücken

Kundus/Berlin/Zweibrücken. Bei einem Bombenanschlag islamistischer Taliban sind gestern zwei Soldaten des in Zweibrücken stationierten Fallschirmjägerbataillons 263 getötet worden. Wie aus der Niederauerbach-Kaserne auf Merkur-Anfrage inoffiziell bestätigt wurde, waren die Soldaten Teil einer Patrouille, die dem Anschlag in der Nähe der Stadt Kundus zum Opfer fiel

 Nach dem Tod der beiden in Zweibrücken stationierten Soldaten weht in der Niederauerbach-Kaserne die Fahne auf Halbmast. Foto: voj

Nach dem Tod der beiden in Zweibrücken stationierten Soldaten weht in der Niederauerbach-Kaserne die Fahne auf Halbmast. Foto: voj

Kundus/Berlin/Zweibrücken. Bei einem Bombenanschlag islamistischer Taliban sind gestern zwei Soldaten des in Zweibrücken stationierten Fallschirmjägerbataillons 263 getötet worden. Wie aus der Niederauerbach-Kaserne auf Merkur-Anfrage inoffiziell bestätigt wurde, waren die Soldaten Teil einer Patrouille, die dem Anschlag in der Nähe der Stadt Kundus zum Opfer fiel.Zweibrückens Oberbürgermeister Helmut Reichling (parteilos) nahm betroffen Stellung zu dem Vorfall: "Den Familien der Soldaten gilt mein Mitgefühl in diesen Stunden und ich glaube, hier spreche ich im Sinne aller Zweibrücker."

Auch Anita Schäfer (CDU), Bundestagsabgeordnete aus der Südwestpfalz, brachte gegenüber dem Merkur ihre Bestürzung zum Ausdruck: "Ich bin selbst vor zwei Wochen in Afghanistan gewesen und tief geschockt." Auch sie empfinde größtes Mitleid für die Angehörigen der Opfer, die Zustimmung zur Mandatsverlängerung für die deutschen Truppen in Afghanistan, vergangene Woche im Bundestag, bereue sie allerdings nicht: "Ohne die militärische Präsenz vor Ort ist eine Sicherung dieses Landes nicht möglich. Auch die zivilen Hilfsorganisationen in Afghanistan sind auf den Schutz der Bundeswehr angewiesen", so Schäfer. Neben den beiden Fallschirmjägern hatten bei dem Attentat fünf afghanische Kinder ihr Leben verloren. Ein weiterer Soldat sowie ein Zivilist wurden schwer verletzt. Der Selbstmörder war mit einem Fahrrad auf einer Hauptverkehrsstraße im Bezirk Schahar-Dara in die Soldatenpatrouille gefahren und hatte daraufhin seinen Sprengsatz gezündet.

Nach Angaben eines Sprechers der Luftlandebrigade 26, zu der die Zweibrücker Fallschirmjäger gehören, befinden sich insgesamt etwa 80 Soldaten aus der hiesigen Kaserne in Afghanistan. Oberbürgermeister Reichling: "Uns ist klar, dass wir keine Schönwetter-Garnisonsstadt sind. Wir haben die Annehmlichkeiten und die Wirtschaftskraft genossen, die die Bundeswehr nach Zweibrücken bringt. Da müssen wir jetzt auch zu unseren Soldaten stehen."

Meinung

Der Schock sitzt tief

Von Merkur-Redakteur Manuel Görtz

Schon wieder haben die Taliban einen feigen Anschlag auf die Bundeswehr in Afghanistan verübt. Und diesmal mussten gleich zwei Soldaten aus der Zweibrücker Niederauerbach-Kaserne ihren Einsatz für Frieden und Wiederaufbau in dem Land am Hindukusch mit dem Leben bezahlen. Dabei sitzt jetzt der Schock nicht nur bei ihren Kameraden tief, die das Selbstmordattentat Ende August, bei dem ein in Zweibrücken stationierter Soldat getötet wurde, kaum überwunden haben dürften. Der erneute Vorfall gibt einmal mehr traurige Gewissheit darüber, unter welchen Gefahren die Zweibrücker Soldaten die Freiheit der Menschen in Afghanistan und die Sicherheit der Deutschen sichern. Dafür gebührt ihnen unser höchster Respekt und den Angehörigen der Getöteten unser tiefstes Mitgefühl.

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