Kinofilm der Woohe Er rennt, rast, fliegt – und alles scheint möglich

Zweibrücken · „Mission Impossible: Fallout“ von Christopher McQuarrie ist ein Actionfilm auf ganz hohem Niveau.

 Eisige Blicke zweier unerbittlichen Konkurrenten, mehrfach gespiegelt: Die Killerin Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) und der Spionageagent Ethan Hunt (Tom Cruise). Es geht um nicht weniger als die Zerstörung oder Rettung der Welt.

Eisige Blicke zweier unerbittlichen Konkurrenten, mehrfach gespiegelt: Die Killerin Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) und der Spionageagent Ethan Hunt (Tom Cruise). Es geht um nicht weniger als die Zerstörung oder Rettung der Welt.

Foto: Verleiher/Diverse

Vier gestohlene Atomsprengköpfe tauchen auf dem internationalen Schwarzmarkt auf. Zwei können gesichert werden, die anderen beiden soll Ethan Hunt mit seinem Team für die US-Regierung einholen. Bei der Übergabe schaltet sich eine dritte Kraft ein und kann sich der beiden Sprengköpfe bemächtigen. Von der eigenen Seite des Verrats verdächtigt, müssen Hunt und seine Leute die Sprengköpfe auf eigene Faust ausfindig machen.

Eine erste Spur weist zu einer Terrorgruppe, die mit der Devise „Je größer das Leid, desto größer der Frieden“ eine neue Weltordnung nach nuklearem Vernichtungsschlag androht. Eine weitere Spur führt nach Paris, wo eine Unterhändlerin, die sich Weiße Witwe nennt, einen Weg zu den Sprengköpfen weist. Dieser Weg führt jedoch direkt zu Super-Terrorist Solomon Lane. Und als ob das nicht genug wäre, erhält Hunt Störfeuer durch einen CIA-Mann namens Walker, und auch Auftragsmörderin Ilsa Faust hat ihre Pistolen im Spiel.

Es ist kaum zu glauben, dass nun schon 22 Jahre seit dem ersten MI-Reißer vergangen sind, und immer noch steht Tom Cruise im Zentrum und absolviert irre Stunts, die ihm diesmal einen Fußbruch und einige Wochen Drehpause bescherten. Man kann zu Cruise als Privatmann geteilter Meinung sein, als Kinostar ist er eine Klasse für sich, wenn er mit Christopher McQuarrie zusammenarbeitet. Der hatte 1996 den Drehbuch-Oscar für „Die üblichen Verdächtigen“ eingestrichen und in den letzten zehn Jahren mit Cruise die Jack-Reacher-Thriller sowie den vorletzten MI-Film „Rogue Nation“ realisiert. Bei Cruise und McQuarrie passt was zusammen, was sich auf der Leinwand in einer superben Balance zwischen Actionzirkus, Ernst und Selbstironie dokumentiert.

Dazu kommt McQuarries fantastisches Gespür für Besetzung: Rebecca Ferguson als Killerin, Sean Harris als Lane und vor allem Vanessa Kirby als Weiße Witwe und Tochter der (im ersten Film von Vanessa Redgrave gespielten) Brokerin Max, die daher kommt wie ein Dummschuss, in Gedanken und Taten aber etwas ganz Anderes offenbart. Dazu Henry Cavill als Walker mit Tom-Selleck-Schnurrbart, da kommt schon große Klasse zusammen, die trotzdem wertlos wäre, gäbe es da nicht den Toptrumpf einer spannenden Geschichte. McQuarrie lässt den Helden Hunt rasen, rennen, fliegen, klettern und stürzen, und es gibt dabei eine Autojagd durch Paris, die zu den besten aller Kinozeiten gehört.

Aber es sind die Typen aus der zweiten Reihe, um deren Leben man ernsthaft fürchten muss, weil in diesem Blockbuster, wie damals im ersten, alles möglich erscheint. Das ist auch über zweieinhalb Stunden immens spannend, kurz: ein perfekter Actionfilm.

USA 2018, 148 Min.; Regie und Buch: Christopher McQuarrie; Kamera: Ron Hardy; Musik: Lorne Balfe; Darsteller: Tom Cruise, Rebecca Ferguson, Vanessa Kirby, Henry Cavill, Michelle Monaghan.

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