Entwicklung des Zas mitgeprägt

Zweibrücken/Pirmasens · Ende des Monats wird der Geschäftsführer des Zweckverbands Abfallverwertung Südwestpfalz (Zas) in den Ruhestand gehen. Seit mehr als 28 Jahren ist Norbert Schnauber mit dem Zas befasst.

 Das Müllheizkraftwerk in Pirmasens-Fehrbach. Foto: Hehner/pma

Das Müllheizkraftwerk in Pirmasens-Fehrbach. Foto: Hehner/pma

Foto: Hehner/pma

Seit Dezember 1987 ist Norbert Schnauber mit dem Zweckverband Abfallverwertung Südwestpfalz (Zas), damals noch als Beamter bei der Kreisverwaltung Südwestpfalz, befasst. Mit dem ehemaligen Stadtwerkechef Dieter Wagner bildete er das Geschäftsführerduo. 2002 wurde Schnauber hauptberuflicher Zas-Geschäftsführer. Ende des Monats scheidet er mit 67 Jahren in dieser Funktion aus.

Bis zum Jahresende steht er dem Zas mit seiner langjährigen Erfahrung noch als Berater zur Verfügung, um Nachfolger Thomas Linnert, der am 2. Mai das Büro im Banana-Building übernimmt, in die komplexe Materie der Müllbeschaffung und -verbrennung einzuarbeiten.

Im Januar wird der in Kaiserslautern geborene und aufgewachsene Schnauber 68 Jahre alt. Er habe nie daran gedacht, mit 65 Jahren in den Ruhestand zu gehen. Denn die Arbeit für den Zas habe ihm sehr viel Spaß gemacht. In das Thema "Müll" sei er im Laufe der Jahre hineingewachsen, erzählt der Volljurist. Nach dem zweiten Staatsexamen trat er im April 1976 seine erste Stelle bei der Kreisverwaltung an. Nach siebeneinhalb Jahren wurde der Landesbeamte in die Schulabteilung bei der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz in Neustadt versetzt. Anschließend war er am dortigen Verwaltungsgericht ein Jahr als Richter eingesetzt. 1987 kehrte er zur Kreisverwaltung zurück und war als Dezernent für Bauen und Umwelt mit Dieter Wagner auch für den gerade gegründeten Zas mit seinen sieben kommunalen Mitgliedern zuständig.

An vorderster Front hat er als Zas-Geschäftsführer die Geschichte des Fehrbacher Müllheizkraftwerks miterlebt. Die wichtigsten Daten hat Schnauber ohne lange zu überlegen im Gedächtnis parat: 1992 erteilte die Bezirksregierung die Genehmigung für den Müllofen. 1997 rollten die Bagger, und am 1. Januar 1999 lief dann der Regelbetrieb an. Zunächst waren wegen der damals 260 000 Tonnen Müll allein aus dem Zas-Gebiet drei Linien geplant. Wegen neuer gesetzlicher Regularien wurde weniger Müll gemacht und deshalb eine Linie ersatzlos gestrichen. Im vergangenen Jahr war die Verbrennungskapazität von 180 000 Tonnen fast voll ausgeschöpft.

Schnauber geht davon aus, dass die Restmüllmenge auch in den nächsten Jahren weiter abnehmen wird. Vor allem durch die Verträge mit dem Kaiserslauterer Zak (läuft bis 2019) und der Ludwigshafener KML sieht er den Zas für die Zukunft gut gerüstet. Außerdem trügen auch private Entsorger (die Verträge laufen längstens drei Jahre) zur guten Auslastung des Müllofens, den das Unternehmen Energy from Waste betreibt, bei. 2024 fällt die Anlage, voll betriebsfähig und abgeschrieben, an den Zas zurück. Vorsteher Bernhard Matheis hat bereits durchblicken lassen, dass der Zweckverband die Anlage dann gerne selbst betreiben würde. Die Entscheidungen dazu stehen an, sagte Schnauber.

Er will sich demnächst verstärkt seinen Hobbys widmen. Gerade wurde er zum dritten Mal Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege in seiner Wahlheimat Waldfischbach-Burgalben. Vor allem im Heimatmuseum gibt's ständig etwas zu tun. Unter anderem will Schnauber eine Ausstellung zur Franzosenzeit in Waldfischbach-Burgalben, wo er ein Haus gebaut hat, organisieren. Ab Mai ist er zusammen mit seiner Frau auch häufiger im naturnahen Garten anzutreffen, wo Obstbäume, Sträucher, Kräuter und der Salat zu pflegen sind. Außerdem ist Schnauber, der zwei erwachsene Kinder (25 und 21) hat, Vorsitzender der Prüfungskommission für das zweite juristische Staatsexamen .

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