In 30 Minuten fünf Schockanrufe Zweibrücker Polizei warnt vor verschärfter Enkeltrick-Variante

Zweibrücken · Die Betrüger versuchten von den Zweibrückerinnen zehntausende Euro zu ergaunern, in einem Fall sogar 181 000 Euro.

 Eines der Schockanruf-Telefonate wurde dadurch beendet, dass der Angerufenen vor Schreck das Telefon aus der Hand fiel. (Symbolbild)

Eines der Schockanruf-Telefonate wurde dadurch beendet, dass der Angerufenen vor Schreck das Telefon aus der Hand fiel. (Symbolbild)

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

  Innerhalb von 30 Minuten riefen am Dienstagnachmittag unbekannte Telefonbetrüger insgesamt fünf Frauen (56, 71, 80, 82, 84 Jahre alt) in Zweibrücken an und versuchten diese um Bargeld zu erleichtern. In allen Fällen gelang es den Anrufern nicht, die potenziellen Opfer vom Wahrheitsgehalt ihrer Schocknachrichten zu überzeugen, so dass die Angerufenen die Gespräche beendeten, teilte die Polizei am Freitag mit. Mittlerweile sei immer häufiger feststellbar, dass die unbekannten Täter nicht als Einzeltäter agieren, die sich als „Tochter“ oder „Sohn“ ausgeben, die angeblich in einen tödlichen Unfall verwickelt gewesen seien, sondern dass relativ schnell der Hörer an eine zweite Person weitergegeben wird, die als „falscher Polizeibeamter“ quasi amtlich bestätigt, dass die zuvor mitgeteilte „Schocknachricht“ tatsächlich zutreffend sei. Diese Verfahrensweise war in drei Fällen feststellbar. In den beiden anderen Fällen kam es nicht zur Weitergabe des Hörers an die „Amtsperson“, da einmal die Angerufene keine Kinder hat und ihr deshalb sofort klar war, dass sich ein Betrüger in der Leitung befindet – und im anderen Fall die Angerufene durch die Mitteilung ihres angeblichen Sohnes über dessen Verwicklung in einen tödlichen Unfall so geschockt war, dass ihr der Hörer aus der Hand fiel und das Gespräch dadurch beendet wurde.

Die Polizei rät zu erhöhter Wachsamkeit bei Anrufen, in denen Schocknachrichten mitgeteilt werden. Wenn man diesen Nachrichten Glauben schenkt, folge immer die Aufforderung, hohe Summen an Bargeld (in zwei der neuen Fälle 57 000 Euro und 181 000 Euro) zu besorgen und es fremden Abholern zu übergeben, damit Strafverfahren gegen vermeintliche Enkel oder Kinder in eine positive Richtung gelenkt werden können. Es handele sich dabei ausnahmslos um bandenmäßig organisiertes, kriminelles Verhalten.

Hinweise auf Betrugsversuche nimmt die Polizei unter Tel. (0 63 32) 97 60 entgegen.

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